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Ich weiß nicht, ob ich mich freuen soll und kann, versetzte der Hirt, nach einigem Bedenken. Aber ich will’s doch meinen Kindern sagen. Vielleicht freuen sich die darüber. Und darum viel Dank für Ihre Mühe, Herr Amman! Will jetzt hingehen. – Sonderbar, sagte der Landamman, daß das Glück seine Gaben so oft solchen darbietet, die sie nicht schätzen.

Mit einem höflichen Gruße war der Hirt weggegangen. Diese Nachricht brachte er nun seinen Kindern, die bis dahin dürftig aber zufrieden in ihrem Dörfchen gelebt hatten. Aber sie wurde von ihnen ganz anders aufgenommen. Erst konnten sie es gar nicht glauben, daß sie auf einmal so glücklich werden sollten; aber als der Großvater es ihnen mit Ja und Amen betheuerte daß es der Landamman so gesagt, da war ihre Verwunderung groß, und ihre Freude noch größer. Sie entschlossen sich auf der Stelle, ihr Vaterland zu verlassen, und in die neue Welt zu ziehen, um daselbst ihr Leben auf dem ererbten Gute zuzubringen. Der Alte schüttelte dazu den Kopf und sprach: Wäre die Zeitung doch nicht gekommen! In tiefern Gedanken, als er die Alp verlassen hatte, ging er dorthin zurück. Was wird Adelaide dazu sagen? das war ihm eine sehr wichtige Frage. Schon von ferne sah er sie munter

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Hermann Adam von Kamp: Natur und Menschenleben. G. D. Bädeker, Essen 1831, Seite 57. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Natur_und_Menschenleben_-_Hermann_Adam_von_Kamp.pdf/58&oldid=- (Version vom 4.8.2020)