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Jahren in die Fremde gegangen war, und seitdem nichts von sich hatten hören lassen. – Wenn ihr denn nichts mehr von eurem Bruder wißt, sagte der Landamman, so will ich euch Nachricht von ihm geben. Dieser euer Bruder ist nach Amerika gereiset, ist dort glücklich gewesen, ist sehr reich geworden, und vor kurzem daselbst gestorben. Er hat dort Niemanden hinterlassen, der seine Güter erben könnte, und wenn ihr nun wollt, so könnt ihr sie in Besitz nehmen.

Ach, du großer Gott, sprach der Hirt, ich sollte die Alpen verlassen, und weit über’s Meer schiffen in die neue Welt, da ich doch schon graue Haare trage, und vielleicht bald eine Reise in die höhere Welt antreten muß! Nein, Herr Amman, ich bleibe lieber auf den Alpen! Aber woher kommt denn diese Nachricht?

Diese Nachricht, erwiederte der Amman, kommt durch Zeitungen von dort her. Seht, hier habe ich eine Zeitung, in welcher eine Familie, Namens Waldeck, aufgefordert wird, sich in kurzer Frist um die Erbschaft zu melden. Ich habe mich nun nach dem Lesen dieses Blattes nach diesem Namen erkundigt, und seht, so habe ich’s gefunden, daß Ihr wohl der nächste und einzige Erbe seyd. Nun freuet euch doch! –

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Hermann Adam von Kamp: Natur und Menschenleben. G. D. Bädeker, Essen 1831, Seite 56. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Natur_und_Menschenleben_-_Hermann_Adam_von_Kamp.pdf/57&oldid=- (Version vom 4.8.2020)