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war seines Alters Trost und Freude. Ihre Aeltern aber wohnten in einem nahen Thale, wo sie sich von Ackerbau nährten.

Indem der Reisende dieses und noch manches andere von dem Großvater vernahm, hüpfte das Mädchen von einer Stelle zur andern. Und als nun der Herr aufbrechen, und fürder gehen wollte, da bot sie ihm einen Strauß der lieblichen Alpviolen dar, woran noch die Thautropfen hingen.

O, liebes Mädchen, sagte der Herr, du hast mich diesen Morgen schon einmal sehr erfreut, und jetzt beschenkst du mich wieder so artig! Könnte ich dir doch auch eine Gabe überreichen, die dir so viel Freude machte, als mir dein Violenstrauß. Er besann sich eine Weile. Dann drückte er dem Alten eine Börse mit Geld in die Hand mit den Worten: Für das artige Mädchen. Darauf stand er schnell auf von dem Rasensitze, grüßte den Hirten und das Mädchen, und ging weiter. Der Hirt rief ihm den herzlichsten Dank nach, und wünschte ihm eine glückliche Reise. Adelaide aber stand mit glänzenden Augen da, und wußte nicht, was sie sagen sollte.



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Hermann Adam von Kamp: Natur und Menschenleben. G. D. Bädeker, Essen 1831, Seite 53. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Natur_und_Menschenleben_-_Hermann_Adam_von_Kamp.pdf/54&oldid=- (Version vom 4.8.2020)