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schöne Gegend! sagte er oft. Hier ist doch Alles in der Natur so einfach groß, und Alles lobt den Schöpfer! – Als sie nun zu der Höhe gekommen waren, wo die Schneefelder an die Weiden grenzen, stiegen sie wieder abwärts, und kamen über die Weideplätze zurück. Da sahen sie noch viel Schönes: ferne Schneeberge von der Sonne vergoldet; Seen, die wie Silber glänzten; Bäche, die wie Lichtstrahlen von hohen Eisbergen herabschossen, und nach und nach so vieles, das sich nicht beschreiben läßt.

Die Hirten lagen nun schon zum Theil bei ihren Heerden, und schnitzten Gefäße und Figuren aus Holz. Mit einigen derselben unterhielt sich der Reisende. So fanden sie auch einen grauen Hirten unter einem Baume sitzen. Zu seinen Füßen lag ein junger Hund, und neben ihm saß eben das Mädchen, welches sie in der Frühe schon gesehen hatten. Herr Edelland erkannte in dem alten Manne ihren Großvater, und setzte sich neben ihm auf den Rasen. Durch die wenigen Worte, welche Adelaide ihm von dem Großvater gesagt hatte, war dieser ihm schon werth geworden. Nach einem herzlichen Gespräche wurde er bald inne, daß dieser alte Schweizer ein verständiger Hirt und ein sehr frommer Mann sey. Er hatte Adelaide zu sich genommen, seitdem seine Frau gestorben war, und sie

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Hermann Adam von Kamp: Natur und Menschenleben. G. D. Bädeker, Essen 1831, Seite 52. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Natur_und_Menschenleben_-_Hermann_Adam_von_Kamp.pdf/53&oldid=- (Version vom 4.8.2020)