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Man byndt eym yeden vor das jn

Das er nit vordern soll das syn
Vnd lossen yedem jn sym stadt /
Wie ers byß har gebruchet hadt
Durch gott / jr fürsten sehen an

130
Was schad / zuo letst dar vß werd gan /

Wann joch hyn vnderkem das rich
Ir bliben ouch nit ewiglich /
Eyn yedes ding me sterckung hatt
Wann es bynander gsamlet statt

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Dann so es ist zerteylt von eyn /

Eynhellikeyt jn der gemeyn
Vffwachsen die bald all dyng macht
Aber durch mißhell / vnd zwitracht
Werden ouch grosse ding zerstoert /

140
Der tützschen lob was hochgeert

Vnd hat erworben durch solch ruom /
Das man jnn gaeb das keyserthuom /
Aber die tütschen flissen sich
Wie sie vernychten selbst jr rich

145
Do mit die stuodt zerstoerung hab

Bissen die pferd jr schwentz selb ab
Worlich yetz vff den fuessen ist
Der Cerastes / vnd Basylist /
Mancher der würt vergyfften sich

150
Der gyfft dar schmeycht dem Roemschen rich

Aber jr herren / künig / land /
Nit wellen gestatten solch schand
Wellent dem Roemschen rich zuo stan
So mag das schiff noch vffrecht gan

Empfohlene Zitierweise:
Sebastian Brant: Doctor Brants Narrenschiff, Basel 1499, Seite 133v. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Narrenschiff_(Brant)_1499_0266.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)