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Vnd ist on sorg das er verlyer

Oder das man jm fluoch boeß schwuer
Die wile ich aber sagen sol
Was stand eym rechten spyeler wol
Will ich Virgilium har bringen

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Der also redt von selben dingen

Veracht das spyel zuo aller zytt
Das dich nit btrueb der schantlich gytt
Dann spyel ist eyn vnsynnig bgyr
Die all vernunfft zerstoert jnn dir

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Ir dappfern / hueten üwer ere

Das üch das spyel die nit verser
Eyn spieler muoß han gelt vnd muot
Ob er verlürt / das han für guot /
Keyn zorn / fluoch / schwuer / vß stossen gantz

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Wer gelt bringt / der luog wol der schantz

Dann mancher zuo dem spiel kumbt schwaer
Der doch zür tueren vß gat laer
Wer spielt alleyn durch grossen gwynn
Dem gat es seltten noch sym synn

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Der hat guot fryd / wer spielet nitt

Wer spielt der mueß vff setzen mitt
Wer all ürten besitzen will
Vnd suochen glück vff yedem spyl
Der muoß wol vff zuo setzen han

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Oder gar dick on gelt heym gon /

Wer dryg suecht hat / vnd stelt nach mir
So werden vnser schwestern vier /
Spyl mag gar selten syn on sünd
Eyn spieler ist nit gottes fründ

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Die spieler sint des tüfels kynd
Empfohlene Zitierweise:
Sebastian Brant: Doctor Brants Narrenschiff, Basel 1499, Seite 102v. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Narrenschiff_(Brant)_1499_0204.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)