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ob der häufige Antrieb des Wassers gegen die Harnwege - oder ob beydes zu diesem heilsamen Geschäffte beytrage. Genug er hat sich in hiesiger Gegend, wo Steinbeschwerden nicht die seltensten sind, allgemeines Zutrauen erworben.

Eben so allgemein wird er in manchen Fiebern mit Nutzen von Kranken getrunken, besonders da, wo entweder eine zur Fäulung geneigte Galle nebst andern stockenden und schleimichten Theilen - oder eine katharrhalische Constitution gegenwärtig ist. Seines überaus angenehmen und erfrischenden Geschmacks wegen trinken solchen die Kranken ungemein gerne, ja man muß sagen, sie fordern ihn mit Sehnsucht.

Selbst in Folgen bösartiger Pocken hat man schöne Erfahrungen, da wo beym Abdörren Pockeneiter zurückging, oder wo die Natur diese nicht gehörig gegen die Haut absetzte und ein anhaltendes dem abzehrenden sehr nahe kommendes Fieber zurück blieb. Er führte, mit Milch getrunken, diese zurückgebliebene Schärfe durch Urin ab, stärkte den während der Krankheit so sehr geschwächten Körper, brachte die verlorne Eßlust zurück und heilte manches schon dem Anschein nach verloren gewesene Kind.