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und kleinsten 13,5 cm. Sie ist deshalb merkwürdig, weil sie, obwohl sehr sorgfältig und regelmässig gearbeitet, aussen gar nicht geglättet ist, so dass man noch deutlich[WS 1] die einzelnen, dicht nebeneinander liegenden Furchen erkennen kann, welche die Finger des alten Töpfers beim Modelliren in dem weichen Thon hinterlassen haben. Vielleicht sollte auch so eine Art von Ornament, wenn man es so

nennen darf, hergestellt werden, da diese von den Fingern herrührenden Furchen in regelmässigen Reihen, oben horizontal um den Hals herum und darunter vertikal über das ganze Gefäss hin, verlaufen. Nur ganz unten, gleich oberhalb der Standfläche, läuft ein etwa einen Finger breiter, glatter Streifen herum. Der Inhalt bestand nur aus den vom Leichenbrand übrig gebliebenen Knochen.

Eine dritte Urne, im Allgemeinen gut erhalten, zeigt annähernd dieselbe Form, wie Fig. 3, nur dass sie etwas mehr in die Breite gedrückt erscheint, 23,5 cm hoch, 29,5 cm im grössten Durchmesser haltend. Sie enthielt ausser den Knochen eine bis zur Unkenntlichkeit beim Leichenbrand geschmolzene Bronze-Nadel, ein dünnes, etwas verbogenes Messer, einen Fingerring und eine in 2 Stücke zerbrochene Armspirale aus dünnem, einfachem Bronzedraht.

Eine vierte Urne zeigt die gewöhnliche doppelkonische Form, ist jedoch oben am Rande ziemlich defekt. Sie enthielt ausser den Knochen 2 kleine, zusammengebogene Stücke von Bronzedraht, die vielleicht als Fingerringe gedient haben mögen.

Ausserdem hatte Hr. P. Krause noch eine Menge von Scherben von verschiedenen Gefässen aufgehoben, die jedoch, wie bereits gesagt, nicht mehr restaurirt werden konnten.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: eudtlich
Empfohlene Zitierweise:
: Nachrichten über deutsche Alterthumsfunde. Asher, Berlin 1890, Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:NDA_1890.pdf/12&oldid=- (Version vom 7.1.2019)