Seite:Muster von Kindes- und Bruderliebe.pdf/4

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

hindurch, mit ihren übrigen Hausgenossen ohne quälende Sorgen ruhig und vergnügt leben konnten. Und das um so viel mehr, weil sie in dieser Jahreszeit auf ihrem Handwerke am meisten verdienten. Dabey hatten sie auch noch den Vortheil, daß sie sich, so wie ihren Freunden und Nachbarn, durch die Wiedererzählung dessen, was sie auf ihren Reisen gesehen und gehört hatten, in den langen Winterabenden manchen angenehmen Zeitvertreib machten, und sich die Liebe und Achtung der Letztern erwerben konnten.

 Ermuntert durch den Gewinn, den ihnen ihre erste musicalische Reise verschafft hatte, machten sie daher im nächsten Frühling eine zweyte, die im darauf folgenden Jahre abermahls wiederhohlt wurde, und zwar mit solchem Glücke, daß der Erfolg immer ihren Wünschen entsprach. Auf diesen ihren 3 Zügen kamen sie nun in eine Menge von großen und kleinen Dörfern, Flecken und Städten, unter welchen letztern vorzüglich Berlin, Breslau und Danzig genennt zu werden verdienen.

 Um das Jahr 1767 wollte der Vater keinen solchen Zug mehr mitmachen; vermuthlich aus Alter und Leibesschwachheit.

Empfohlene Zitierweise:
Anonym: Muster von Kindes- und Bruderliebe in: Journal von und für Franken, Band 3. Raw, Nürnberg 1791, Seite 746. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Muster_von_Kindes-_und_Bruderliebe.pdf/4&oldid=- (Version vom 22.8.2016)