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ihre Auskunft auf eine leichtere und angenehmere Weise finden könnten, indeß sich die Mädchen mit ländlicher Arbeit, Stricken etc. ernährten. In letzterm Fache leisten sie besonders viel, so daß sie bereits seit vielen Jahren her eine sehr große Anzahl baumwollene Mützen verfertigen, und noch immer Geld damit erwerben. Der Einfall des alten Vaters schlug über Erwarten ein. Sie zogen mit ihren Instrumenten von einem Orte zum andern, von einem Lande in das andere, und spielten in den Wirthshäusern und bey andern öffentlichen und Privattänzen auf, so gut sie es vermochten. Die Söhne ließen ihre Kunst auf der Violine hören, und der Vater accompagnirte mit seiner Zither dazu, auf der er große Fertigkeit hatte. Gelegenheit hiezu fanden sie fast überall, und wurden auch meistentheils so gut für ihre Bemühung bezahlt, daß sie bey diesem Gewerbe nicht nur ihren bequemen Unterhalt den Frühling und Sommer durch, bis gegen das Ende des Herbsts hin, fanden, sondern auch noch so viel dabey ersparten, daß sie, noch ein für sie ansehnliches Sümmchen, nämlich 30 und mehrere Gulden baaren Geldes mit nach Hause brachten, wovon sie dann, den Winter

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Anonym: Muster von Kindes- und Bruderliebe in: Journal von und für Franken, Band 3. Raw, Nürnberg 1791, Seite 745. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Muster_von_Kindes-_und_Bruderliebe.pdf/3&oldid=- (Version vom 22.8.2016)