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ich hinausgerufen – da war nun die Bescheerung! Ich geh’ hinein und frage: „Hast du Bestellung in der Alservorstadt auf allerlei Holzwaare gemacht?“ – „Potz Hagel, ja! Ein Mädchen wird da sein? Laß sie nur hereinkommen.“ So trat sie denn in größter Freundlichkeit, einen vollen Korb am Arm, mit Rechen und Spaten in’s Zimmer, entschuldigte ihr langes Ausbleiben, sie habe den Namen der Gasse nicht mehr gewußt und sich erst heut zurecht gefragt. Mozart nahm ihr die Sachen nach einander ab, die er sofort mit Selbstzufriedenheit mir überreichte. Ich ließ mir herzlich dankbar alles und jedes wohl gefallen, belobte und pries, nur nahm es mich Wunder, wozu er das Gartengeräthe gekauft. – „Natürlich,“ sagt’ er, „für dein Stückchen an der Wien.“ – „Mein Gott, das haben wir ja aber lange abgegeben! weil uns das Wasser immer so viel Schaden that und überhaupt gar nichts dabei herauskam. Ich sagte dir’s, du hattest nichts dawider.“ – „Was? Und also die Spargeln, die wir dieß Frühjahr speisten“ – „Waren immer vom Markt.“ – „Seht,“ sagt’ er, „hätt’ ich das gewußt! Ich lobte sie dir so aus bloßer Artigkeit, weil du mich wirklich dauertest mit deiner Gärterei; es waren Dingerl wie die Federspulen.“

Die Herrn belustigte der Spaß überaus; ich

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Eduard Mörike: Gesammelte Schriften. 2. Band: Erzählungen. G. J. Göschen, Stuttgart 1878, Seite 396. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Moerike_Schriften_2_(1878)_396.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)