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Eduard Mörike: Gesammelte Schriften. 2. Band: Erzählungen

so stehen uns noch andere Chancen in Aussicht, und zwar noch tausendmal solidere. Mir ahnet Allerlei.“

„Heraus damit!“

„Ich hörte unlängst ein Vögelchen pfeifen, der König von Preußen hab’ einen Kapellmeister nöthig.“

„Oho!“

„Generalmusikdirektor wollt’ ich sagen. Laß mich ein wenig phantasiren! Die Schwachheit habe ich von meiner Mutter.“

„Nur zu! je toller je besser!“

„Nein, alles ganz natürlich. – Vornweg also nimm an: über’s Jahr um diese Zeit –“

„Wenn der Papst die Grete freit –“

„Still doch, Hanswurst! Ich sage, auf’s Jahr um Sanct Aegidi muß schon längst kein kaiserlicher Kammercomponist mit Namen Wolf Mozart in Wien mehr weit und breit zu finden sein.“

„Beiß dich der Fuchs dafür!“

„Ich höre schon im Geist, wie unsere alten Freunde von uns plaudern, was sie sich alles zu erzählen wissen.“

„Zum Exempel?“

„Da kommt z. B. eines Morgens früh nach Neune schon unsere alte Schwärmerin, die Volkstett, in ihrem feurigsten Besuchssturmschritt quer über’n Kohlmarkt

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Eduard Mörike: Gesammelte Schriften. 2. Band: Erzählungen. G. J. Göschen, Stuttgart 1878, Seite 329. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Moerike_Schriften_2_(1878)_329.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)