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Eduard Mörike: Das Stuttgarter Hutzelmännlein. Aus: Gesammelte Schriften. 2. Band: Erzählungen

zusammenbringen, sonst hab’ ich Schand und Spott der ganzen Stadt.

Indem sie gingen, rannte schon der Fischer über die Gasse und auf sie zu. Der hatte eben auf den See gehn wollen, etlicher Karpfen wegen, auf die Freitagsfasten, sah das wunderliche Wesen und lief, es dem Schuster zu melden. Indem sie nun zu Sieben, sammt dem Lipp, in zwei Schifflein vertheilt, bald hier bald dorthin stachen, faheten und suchten, begann es von Neuem zu werfen, und war es damit merklich auf ihre Köpfe abgezielt. Zwar kamen weder Schuh noch Stiefel mehr, dafür aber Leisten, deren auch eine Last droben lag; nicht alte garstige Klötze allein, vernutzet und vom Wurm zerstochen, auch schöne neue zum Verkauf, sämmtlich von gutem hartem Holz, und kamen tapfer nach einander durch die Luft daher. Da schrie denn Einer bald in dem, bald in dem andern Schifflein: Hopp! Schaut auf! – und schlug doch links und rechts ein mancher Donnerkeil nicht unrecht ein.

Der Fischer sagte zu dem Bläse: auf solche Weis’, Gevatter, möcht’ ich mein Handwerk nicht das ganz Jahr treiben. In allweg aber sei’s bezeugt, Ihr wisset mit dem Netz wohl umzugehen. Von heut an möget Ihr als Obermeister einer ehrsamen Schuhmacherzunft ganz kecklich einen Hecht so kreuzweis

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Mörike: Das Stuttgarter Hutzelmännlein. Aus: Gesammelte Schriften. 2. Band: Erzählungen. Stuttgart: G. J. Göschen. 1878, Seite 179. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Moerike_Schriften_2_(1878)_179.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)