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Jahren etwas über dreihundert Namen zu zählen (etwa dreimal soviel Personen mögen jährlich die Bibliothek besichtigen); in den beiden Kriegsjahren sank diese Zahl erheblich; sie betrug 1870 nur etwas über zweihundert, 1866 nur etwas über einhundert. Interessant ist es, die Nationen zu durchmustern, aus denen diese eingezeichneten Fremden herstammen. Von den europäischen Völkern herrschen die Engländer ganz bedeutend vor; Franzosen dagegen sind durchaus selten; Bewohner der Vereinigten Staaten von Nordamerika sind unsere ganz gewöhnlichen Besucher, obwohl auch die andern amerikanischen Staaten in diesem Verzeichniss nicht mangeln. Eine grosse Anzahl asiatischer Nationen ist darin vertreten, von Australien wenigstens die meisten grösseren Colonien. Afrikaner erscheinen selten bei uns; doch gehörte ein Neger aus Liberia, der 1869 bei uns war, nicht bloss zu den gebildetsten, sondern auch zu den gelehrtesten von unsern Gästen. In den jährlichen Berichten, welche die Bibliothek einreicht, pflegen auch die bedeutendsten Gelehrten und bekanntesten Schriftsteller genannt zu werden, welche bei uns gewesen sind; zu einer Veröffentlichung an dieser Stelle sind diese Register weniger geeignet.

Der letzte Punkt, auf den diese Mittheilungen einzugehen haben, betrifft unsern Verkehr mit andern Bibliotheken; er wäre entschieden bei ununterbrochenem Frieden grösser gewesen. Doch haben uns jedes Jahr zahlreiche Collegen aus nah und fern besucht und unsere Einrichtungen mit den ihrigen in oft sehr belehrender Weise verglichen. Oft wurde schriftliche Auskunft über unsere neue Organisation von uns eingezogen, so 1867 von der Bibliothek zu Magdeburg und der von Zwickau, 1870 von den Bibliotheken zu Chemnitz und zu Stuttgart. Fast zu gleicher Zeit wandte sich 1869 die kgl. italienische Regierung, die grossherzoglich hessische