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Im Ganzen kann man die Benutzung der Königlichen Bibliothek nicht als eine starke bezeichnen, da eine Universität hier fehlt und die polytechnische Schule eine reiche und stark vermehrte Fachbibliothek besitzt, da ferner auch andere Fachbibliotheken (mehrere militärische, die der Königlichen Kunstakademie, des Landesmedicinal-Collegiums, die der kaiserlich Leopoldinisch-Carolinischen Akademie u. s. w.) uns einen Theil unserer Aufgaben abnehmen. Ferner wirkt es hemmend für die Benutzung der Bibliothek, dass sie auf der kleinern Seite der Stadt liegt und bei schlechtem Wetter von der Altstadt nur nach einem beschwerlichen Brückenübergange erreicht werden kann. Endlich ist die ganze Geistesrichtung Dresdens keineswegs eine in eminentem Sinne wissenschaftliche; künstlerische und andere Neigungen herrschen hier mehr vor als z. B. in Berlin.

Dagegen dürfte der Mangel einer Stadtbibliothek und eigentlicher Volksbibliotheken als wesentlich die Benutzung unserer Sammlung beförderndes Moment anzusehen sein.

Während der ganzen fünf Jahre ist die Bibliothek an jedem Tage, der nicht in den Ferien lag und nicht Feiertag war, von 9 bis 1 Uhr dem Publikum zur Benutzung geöffnet gewesen. Zwar gab es eine ältere noch nicht aufgehobene Bestimmung, wonach das Verleihen von Büchern in die Wohnungen nur von 11 bis 1 Uhr stattfinden sollte, doch haben die gegenwärtigen Beamten niemals von dieser Beschränkung des Publikums Gebrauch gemacht und so ist dieselbe thatsächlich abgeschafft. Erst mit dem Anfange 1871 ist auf eine Petition hin ein Theil der Oeffnungszeit auf den Nachmittag verlegt worden.

Diejenige Art der Bibliotheksbenutzung, welche für die Beamten jedenfalls, für das Publikum in mancher Hinsicht die bequemste, für die Bibliothek die sicherste ist, ist das