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Bibliothek. Das über die gesammte Vermehrung geführte Accessionsjournal umfasste

im Jahre 1866 1390 Nummern
im Jahre 1867 1638 Nummern
im Jahre 1868 1807 Nummern
im Jahre 1869 2146 Nummern
im Jahre 1870 1789 Nummern

Unter einer Nummer ist hier jedes gleichzeitig eingehende ganze Werk, sowie von jedem stückweise erscheinenden Werke jeder volle Band zu verstehen. Erscheint ein Band in mehreren Lieferungen, so wird nur der ganze Band, nicht die einzelnen Lieferungen als besondere Nummer eingetragen.

Die ganze Vermehrung zerfällt aber in drei Theile, in Ankäufe, Pflichtexemplare und Geschenke.

Alle Ankäufe erfolgten nach collegialischer Berathung, so dass stets wenigstens mehrere der Beamten für den Ankauf eines Buchs stimmten. Eine wesentliche Beihülfe bei der Auswahl des Anzuschaffenden leistete das Publikum selbst; in ein seit 1865 nach zwanzigjähriger Nichtbenutzung im Lesesaal wieder ausgelegtes Desideratenbuch durfte Jedermann seine Wünsche eintragen und fand in der Regel schon Tags darauf die schriftliche Entscheidung neben seinem Antrage.

Die Anschaffungen neu erschienener Werke erfolgten in der Regel, wie es seit langer Zeit Sitte gewesen war, bei den zwei hiesigen Buchhandlungen von Burdach (Hofbuchhandlung) und Arnold. Diese Beschränkung auf wenige Buchhandlungen erwies sich für das Interesse der Bibliothek, das hier allein massgebend sein darf, als vortheilhaft. Dagegen wurden antiquarische Sachen sehr häufig bei den Antiquaren selbst bestellt, wie auch selbstverständlich Bücherauctionen oft benutzt wurden.