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Ein von dem jüngeren Ebert seiner Zeit angelegter Portraitkatalog, d. h. eine Nachweisung über die in der Bibliothek sowohl als Einzelblätter vorhandenen, als auch in vielen Werken zerstreuten Portraits wurde während der Jahre 1865 und 1866 in die Form eines Zettelkatalogs umgearbeitet und dabei bedeutend bereichert.

Weit umfangreicher waren die Arbeiten der Beamten an den neuen Katalogen. Es hatte sich nämlich schon seit längerer Zeit das Bedürfniss einer völligen Neukatalogisirung der Bibliothek, nicht blos etwa eine Umarbeitung der alten Kataloge, als unabweisbar herausgestellt und diese Aufgabe war dem Oberbibliothekar schon vor seiner Anstellung im Jahre 1865 mitgetheilt worden. Auf einen darüber am 1. Nov. 1865 eingereichten Plan erschien durch Vermittelung des Königlichen Cultusministeriums ein Gutachten der beiden obersten Beamten der Leipziger Universitätsbibliothek, und nachdem dieses Gutachten von hiesiger Seite geprüft worden war, erfolgte in den Hauptzügen die Festsetzung des Ganges, den die Arbeit zu nehmen hatte.

Diese Thätigkeit begann (und man kann den 1. April 1866 als das Datum ihres Beginnes betrachten) mit der Anlegung eines neuen Standortskatalogs, der um so nöthiger war, als die Bibliothek nur für einzelne Fächer einen solchen besass.

Dieser Standortskatalog, die Grundlage aller anderen gegenwärtigen und künftigen Katalogsarbeiten, wird auf einzelnen Octavblättern angelegt. Damit diese nicht in Unordnung kommen, werden sie in einzelnen, ihrer Grösse angepassten Schubladen bewahrt. Fünf Schränke mit je 28 solcher Schubladen, deren jede etwa dreitausend Zettel aufnimmt, sind bisher angefertigt und im Expeditionszimmer den Beamten unmittelbar zur Hand aufgestellt.