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das Budget für das Jahr 1859 folgende Hauptposten auf: 1) Besoldungen der Lehrer 21,369 fl.; 2) Bedürfnisse der Anstalt in Bezug auf Literatur, Musikalien, musikalische Instrumente, naturhistorische und andere Lehrapparate, Prämien, Programme, Schulgeräthe, Heizung, Beleuchtung und Bedienung 3197 fl.; 3) Pensionen, deren größter Betrag jedoch in den letzten Wochen uns gnädigst abgenommen worden ist, 1605 fl. Alle übrigen Ausgabeposten betreffen Steuern, Beiträge zur oberkirchenräthlichen Regiekasse, Kosten der Lyceumsverrechnung u. s. w., so daß in dem diesjährigen Budget ein Deficit von 907 fl. erscheint.

§. 60. Die Programme glichen noch im 18. Jahrhundert denjenigen, welche wir oben (S. 100 ff.) aus dem 17. in der Durlacher Periode beschrieben haben. Ihr Zweck und Inhalt blieb der, eine musikalisch-oratorische Schulfeierlichkeit z. B. auf den Geburts- oder Namenstag des Landesherrn oder des Erbprinzen anzukündigen, die Namen der Festredner nebst dem Thema ihrer Vorträge zu bezeichnen und das Publikum zu denselben einzuladen. Wenn zugleich das Ende des Semesters nahe stand, so publicirten sie auch die Lectionen des nächstfolgenden Halbjahres, aber nur die der zwei[1] obersten Jahreskurse. Eine eigene Abhandlung war, wenigstens in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, selten mit dem Programme verbunden; sie beschäftigte sich, wenn sie beigegeben wurde, theils mit philosophischen, theils mit philologischen Gegenständen, z. B. 1786 de Virgilii Georgicis, theils mit historischen, z. B. seit 1754 sehr oft mit der Geschichte des Regentenhauses oder mit der einer adeligen Familie, z. B. 1765 und 1772 der Freiherren von Gemmingen; theils mit dankbaren Erinnerungen an Stipendienstifter, z. B. Programme von 1769 und 1770. Seit den 1770er Jahren erschienen, weil Karl Friedrich die oratorische Schulfeier seiner Geburts- und Namenstage nicht mehr wünschte, jährlich


  1. Oder drei, seit 1767.