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und der aus 120,000 fl. Kapital jetzt fließende Zins liefert mehr als den fünften Theil aller Einkünfte der Anstalt.

c. Das Privilegium, eine Buchdruckerei zu errichten und alle in der Markgrafschaft Baden-Durlach eingeführten oder künftig einzuführenden Kirchen- und Schulbücher und Landkalender zu drucken und zu verkaufen, wurde unserer Anstalt gleichfalls durch Karl Friedrich am 15. Juni 1750 ertheilt, als der Buchdrucker Maschenbauer in Karlsruhe, der es seit 1719 genossen hatte, gestorben war. Die Berechtigung erstreckte sich anfänglich nur auf eine Reihe von Jahren; am 16. October 1760 dehnte jener für unsere Schule väterlich sorgende Fürst dieses Privilegium impressorium auf so lange Zeit aus, als unser Gymnasium bestehen wird[1]. – Die Oberschulbehörde übertrug das Recht pachtweise zuerst an den Buchhändler Michael Macklot zu Karlsruhe um jährliche 465, seit 1780 um 565 fl., später eine Zeit lang auch an Müller in Kehl und erhielt, als sein Verkaufsgebiet während des französischen Revolutionskrieges durch den Verlust der überrheinischen Landestheile geschmälert woren war, 1802 einen Ersatz dafür an den beiden hanau-lichtenbergischen Aemtern Rheinbischofsheim und Kork, welche damals an Karl Friedrich fielen. Daß Hebel dem Kalender einen weit über die bisher ihm zugewiesenen Grenzen hinausreichenden Absatz eröffnet habe, so daß 1812 bei der neuen Verpachtung auf weitere 12 Jahre die jährliche Pachtsumme bis 1160 fl. stieg, ist schon oben (Seite 158) erzählt. Aber neben der Pachtsumme für den Kalender- und Bücherverlag, welche nach Hebel’s Rücktritt wieder auf 800 fl. sank, bezog das Lyceum nicht nur für einzelne Pressen kleine Recognitionen, welche bei der Aufhebung alter Abgaben zu Anfang der 1830er Jahre mit einer Kapitalsumme abgelöst wurden, sondern auch jährlich 500 fl. für das Privilegium des Anzeigeblattes,


  1. Akten des Evang. Oberkirchenrathes, Fasc. Karlsruhe, Bücher, Privilegium des Gymnasiums etc. 1750-1807. – Fasc. Kalenderdruck und Debit 1806 ff. – Bestandgebung des Druckprivilegiums 1811 ff.