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eine geeignete Lyceumsklasse oder in die polytechnische Vorschule vorbereiten solle.

Unter diesen bedauerlichen Umständen und zum Theil wenigstens aus Mangel an Raum, wie 1807[1], hörte die damals noch von 67 Knaben besuchte Realschule im September 1842 ganz auf. Das Lyceumsprogramm vom gleichen Jahre beklagt, daß jede bisherige Bemühung des Großh. Oberstudienrathes, auch in Karlsruhe eine Höhere Bürgerschule zu gründen, wie sie in allen größeren und selbst in vielen kleineren Städten des Landes bereits bestehe, erfolglos gewesen sei, und die Lyceumskonferenz vom 21. December 1843 bemerkte, die drei Lehrzimmer unserer Prima, Secunda und Tertia seien mit 70, 78 und 89 Knaben besetzt, die des gebührenden Raumes und sogar der gehörigen Luft entbehrten, da selbst im Sommer wegen des Lärms auf der Straße oder auf dem dicht angrenzenden Markte die Fenster nur selten geöffnet werden könnten. – So oft es aber bei vorhandenen Raum- und Geldmitteln seitdem möglich geworden ist, einzelne überfüllte Klassen in Parallelabtheilungen zu trennen; so blieben doch auch Letztere theilweise mit solchen Knaben belastet, die unsere lateinischen Stunden für ihren künftigen Beruf nicht brauchen und sie nur mit einem, zuweilen sogar durch Eltern genährten Widerwillen besuchen. Daher scheint, bis die künftige Gründung einer Höheren Bürgerschule uns endlich die sehnlichst erwartete Hülfe bringen wird, die einstweilige Wiederherstellung einer Realschule mit 2 Abtheilungen uns dienlicher zu sein als das Fortbestehen der Parallelklassen, die doch, schon aus Mangel an einem 3. Lehrzimmer, blos für 2 der 3 untersten Lycealkurse möglich sind. Nur müßte diese Realschule sich einer bessern Unterstützung als die von 1826 zu erfreuen haben und so viel Vertrauen erwecken, daß wenigstens 1/3 der Schüler jener 3 untersten Kurse ihr durch die Eltern übergeben würden.

Einer Vorschule bedurfte unsere Anstalt in ihren ersten 220 Jahren nicht, da der ursprüngliche Plan schon Kinder von 6 bis


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