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Klasse. Diese Anordnung findet sich unter Andern in dem Schematismus von 1759. Außer einzelnen Theilen der historischen Bücher des Alten Testaments las man damals auch wieder Psalmen nebst Stücken aus den Propheten, und schon war bei oratorischen Schulfeierlichkeiten der alte Prunk neu aufgekommen, daß zuweilen, z. B. 1756, 1758, 1760, Schüler mit hebräischen oder chaldäischen Reden sich producirten. In den 1770er Jahren ließ man den hier fraglichen Unterricht sogar schon in unserer Quarta (der damaligen Secunda) anfangen und machte, seitdem ein gelehrter Orientalist, Ernst Ludwig Wolf, in die Reihe der Lehrer getreten war, die ältesten Schüler auch wieder mit dem Syrischen und nicht selten auch mit den Anfangsgründen der arabischen Sprache bekannt. Um’s Jahr 1789 hörten die hebräischen Lectionen der Quarta wieder auf, dauerten aber mit je 2 wöchentlichen Stunden die 5 obersten Jahreskurse hindurch, da die Exemten seit 1767 in 3 Abtheilungen, Veteranen, Medier und Novizen, zerfielen. Nachdem jedoch die Medier 1805 eingegangen waren, trat, ohne Vermehrung der wöchentlichen Lectionenzahl, der noch jetzt bestehende vierjährige hebräische Kurs ein, welcher auch bei dem neuen Lehrplan von 1837 keine Aenderung erlitt. Ein Examenbescheid von 1842 wünschte, daß im Arabischen nicht mehr so weit gegangen werde als bisher; seit 1849 steht der Unterricht in den Elementen dieser Sprache gar nicht mehr in unseren Lectionsverzeichnissen. Ein Oberstudienraths-Erlaß von 1850 befahl auch allen denjenigen Schülern, die sich der Philologie zu widmen gedenken, den Besuch der hebräischen Lycealstunden, da man die Kenntniß des Hebräischen zu den wesentlichen Erfordernissen der philologischen Staatsprüfung zähle.

Lehrer des Hebräischen waren von 1724 bis 1750 Johann Wasmuth, dann der Physiker und Mathematiker Maler und dessen Nachfolger im Rectorate, der Historiker Sachs, neben welchem aber auch Kirchenrath Bouginé und von 1780 an der schon oben belobte Wolf Theil an diesem Unterrichte hatten. Nachdem Wolf 1791 gestorben war, trat 1792 Hebel ein, anfänglich