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mit den Worten: Uti ego hunc lapidem imposui, ita Deus custodiat opus atque conservet![1]

Da aber jedes der nächst folgenden Jahre einen neuen schweren Krieg theils drohend ankündigte, theils wirklich herbeiführte, so brachte man im December 1804 nur die größere westliche Hälfte des südlichen Flügels fertig, d. h. den an den Marktplatz grenzenden, drei Stockwerke enthaltenden „Pavillon“ (ich bediene mich der von der damaligen Baubehörde gebrauchten Ausdrücke) und den unmittelbar mit ihm zusammenhängenden, zwei Stockwerke hohen „Zwischenbau“. In das mittlere Stockwerk wurde im Frühjahr 1805 das physikalische Kabinet und die Wohnung des Conservators verlegt, vorher aber, am 26. April 1804, durch die oberste Staatsbehörde, das Geheimerathscollegium, die Frage an die Baudirection gestellt, ob die dortige Unterbringung des physikalischen Kabinets ohne Nachtheil für das Gymnasium möglich sei[2], worauf die Antwort erfolgte: Allerdings, denn was dem Gymnasium dadurch an Raum abgehe, werde ja durch den gleichfalls genehmigten Bau des nördlichen Gymnasialflügels ihm reichlich ersetzt. Ursprünglich sei der Plan gewesen, jenes Kabinet in dem nördlichen Flügel aufzustellen; doch wenn das jetzt in dem fertig gewordenen Theile des südlichen geschehe, so erspare man den jährlichen Betrag von 280 fl., welcher als Miethe für die Aufbewahrungsräume der Apparate und für die Wohnung des Professors der Naturlehre noch immer bezahlt werden müsse[3]. — Um aber auch das Erdgeschoß und den obersten Stock nicht unbenützt zu lassen, räumte man Beide,


  1. Letztes Blatt des nämlichen Fascikels. — Heimgekommen in seine Wohnung dictirte nämlich Tittel seinem Amanuensis, dem Studiosus Krumbholz, die Beschreibung dieses Aktes, aus der ich Obiges entnommen habe. — Die Bauarbeiter wurden am gleichen Tage durch diesen unvermählten und sehr vermöglichen Rector mit vier Brabanter Thalern beschenkt.
  2. Akten der Großh. Baudirection, Fascikel Karlsruhe, herrschaftliches Bauwesen, neues Gymnasium, 1803 bis 1825.
  3. Ebenda. Bericht des Bauamtes an das Geheimerathscollegium, 3. Sept. 1804.