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waren, für den durch seine Lehrerkonferenz vom Februar 1818 angegebenen Bedarf genügen, aber nicht für den, welcher in einer mehr oder minder nahen Zukunft nothwendig erwachsen mußte. Bei der steigenden Vergrößerung der Stadt erforderten die überfüllten unteren Jahreskurse eine Trennung in Parallel-Klassen, also auch weitere Lehrzimmer. Ebenso war mehr Raum nothwendig, wenn das Lyceum für solche Schüler, die sich für die Polytechnische Anstalt vorbereiten wollten, dort aber erst in einem Alter von 13 Jahren Aufnahme fanden, abermals Realklassen einrichten mußte; ein Fall, welcher aus Mangel an einer Höheren Bürgerschule schon im Herbst 1826 eintrat und im Lyceum auf´s neue eine 16 Jahre lang bestehende Realschule hervorrief. Einem dritten Raumbedürfnisse und zwar für die sehr vermehrte Bibliothek sah bereits das Jahr 1825 entgegen, als der Geheimerath Hauber uns seine große Büchersammlung vermachte. Ein viertes zeigte sich, da bei der steigenden Zahl der katholischen Schüler ihrem Religionsunterrichte ein besonderes Zimmer gebührte, damit dieser Unterricht nicht stets aus einem Klassenlokal bald in dieses, bald in jenes andere, zufällig unbesetzte wandern müsse. Ein fünftes erschien, wenn das Lyceum endlich einen eigenen Zeichnungsunterricht eröffnete, und das geschah auf Höchsten Befehl schon im Mai 1826, so daß ein auswärtiges Lokal dafür gemiethet werden mußte. Alle diese und noch andere Bedürfnisse, z. B. in einem besondern Zimmer das Klavier aufzustellen und Gesangunterricht zu ertheilen, waren in der Lyceumsconferenz vom Februar 1818 und bei der Vertheilung vom Jahre 1825 unberücksichtigt geblieben.

Dieser Schilderung unserer räumlichen Verhältnisse in der Regierungszeit des Großherzogs Ludwig haben wir vom Jahre 1826 nur noch beizufügen, daß am 1. Juli Hofrath Ladomus dem Ministerium des Innern klagte, der bisher so gefällige Lyceumsdirector weigere sich nun, dem Polytechnicum die 2 Zimmerchen des südöstlichen Pavillons abzutreten, wo nur die Sammlungen des Lyceums stehen; ferner daß am 21. Sept. des gleichen Jahres durch den Großherzoglichen Staatsministerialerlaß