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am Abend der gütige Fürst selbst nebst seinen Söhnen in dem hocherfreuten Kreise.

Die Zahl der Gymnasial-Lehrer, diejenigen ungerechnet, welche blos einzelne Lectionen ertheilten[1], war damals größer als bei dem Säcularfeste im vorhergegangenen Jahrhundert (Seite 29) und betrug 12, mit Einschluß des Rectors[2]. Ihre durch das


bei diesem Festessen markgräfliche Bediente in ihrer Hoflivree auf Anordnung Karl Friedrichs servirt haben.

  1. Johann Wilhelm Hemeling, damals Unterbibliothekar an der Hofbibliothek, lehrte seit 1785 das Englische, Dominique Louis Friderici seit 1759 das Französische, der Stadtorganist Nicolaus Fischer unterrichtete in der Kalligraphie. – Die früher schon mehrfach erwähnten academischen Vorbereitungscollegien wurden 1786 gelesen a) für Theologen durch den genannten Oberhofprediger Walz und durch Kirchenrath Christoph Mauritii; b) für Juristen die Institutionen durch Hofrath Johann Gottfried Stösser; c) für Mediciner Anatomie durch den Stadtphysikus Dr. Schweickhard und Chemie durch Hofmedikus Dr. F. A. Schrickel.
  2. Bei den Exemten waren 6 Lehrer beschäftigt und eben so viele in den 6 Klassen. Zu jenen gehörte 1) Kirchenrath und Rector Sachs, welcher Religion, Horaz, lateinischen Stil und Hebräisch lehrte; 2) Kirchenrath Tittel: Philosophie mit Disputirübungen, Geschichte, Tacitus, Sueton und Quintilian; 3) Hofrath Böckmann: Physik, angewandte Mathematik (darunter auch mathematische Geographie) und deutsche Literatur; 4) Prof. Posselt: Lateinische Rhetorik, Cicero’s Reden und andere römische Klassiker, auch römische Alterthümer; 5) Dr. C. C. Gmelin: Naturgeschichte; 6) Professor Ernst Ludwig Wolf: morgenländische Sprachen; Geßner’s Chrestomathie; Sallust und andere lateinische Autoren. Hauptlehrer der 1. Klasse (der obersten) war Kirchenrath C. J. Bouginé, welcher zugleich bei den Exemten Homer und Gelehrtengeschichte behandelte; in der 2. Klasse (jetzigen Quarta) Rath W. F. Wucherer, welchem auch die reine Mathematik und Plin’s Briefe bei den Exemten übertragen waren; in der 3. Klasse Professor Christoph Emanuel Hauber, der zugleich den Exemten politische Geographie vortrug und, weil er außerdem Lehrer der fürstlichen Kinder war, einen Gehülfen in Tertia hatte an dem Vicar J. F. Sachs; in Quarta lehrte Präceptor Johann Martin Bartholmeß; in Quinta (unserer Prima) Präceptor Johann Neck; in Sexta (unserer Vorschule) Präceptor Johann Wilhelm Thill.