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§. 38. Die 25 nächstfolgenden Regierungsjahre Karl Friedrich’s von 1764 bis 1789 fuhren in dem preiswürdigen Bestreben fort, das Gedeihen des Gymnasiums zu fördern, dem jugendlichen Fleiße weitere Bildungsmittel und neue Ermunterungen darzubieten. Während dieser ganzen Zeit führte Maler’s Nachfolger, Johann Christian Sachs, 1764 bis 1789 das Rectorat.

Seit 1764 befahl Karl Friedrich, den Schreib-Unterricht nicht mehr blos in den untersten Jahreskursen zu ertheilen, sondern ihn bis in unsere jetzige Oberquinta, anfänglich sogar bis in unsere jetzige Sexta, auszudehnen, und da er auf schöne Schrift keinen geringen Werth legte, so verordnete er im folgenden Jahre, daß, außer den in jeder öffentlichen Prüfung bisher regelmäßig vertheilten allgemeinen Prämienmünzen, eine weitere Summe


selbst Philosophie, Mathematik und Physik. Der Seite 125 schon erwähnte P. J. Bürcklin, welcher seit 1742 als Kirchenrathsmitglied wieder nach Karlsruhe berufen worden war, las an dem Gymnasium theologische Vorbereitungscollegien bis zu seinem Tode 1760, worauf Dr. Johann Friedrich Stein, aus Tegernau gebürtig, neben seinem Amte als Oberhofprediger diese theologische Professur versah. – Juristische Vorbereitungscollegien übernahmen die Hofräthe Preuschen und Michael Hugo, der Vater des nachmals berühmt gewordenen Göttingischen Rechtslehrers. Auch ein cameralistisches Vorbereitungscollegium kommt seit 1763 vor, gelesen durch den oben genannten Rentkammerrath Johann August Schlettwein. – Professor J. C. Sachs lehrte, gleichfalls bei den Exemten, Geschichte, Alterthümer und Erklärung klassischer Autoren, war aber zugleich auch Praeceptor Primae. Professor Christoph Mauritii (Seite 129) behandelte die Rhetorik und war zugleich Praeceptor Secundae. – In Tertia war Präceptor Ferdinand Wolrab und seit 1751 Ferdinand Christian Gaupp, der aber 1758 wegen Unfleiß removirt und durch Karl Joseph Bouginé aus Pforzheim ersetzt wurde, Praeceptor Quartae war der Seite 129 erwahnte Magister J. C. Göring, Quintae Johann Martin Bartholmeß, Sextae Cantor Thill. – Französische Sprachmeister waren Peter Surleau 1748 ff., 1757 J. F. R. Wiedemann und seit 1759 Dominique Louis Friderici, welcher bis zu Anfang der 1790er Jahre den freiwillig dazu sich meldenden Gymnasiasten französischen Unterricht ertheilte. Zu englischen Privatstunden erbot sich wenigstens ein Vicar Wolf aus Weisweil 1759.