Seite:Mittelschule Durlach (Vierordt) 107.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

von mehr als 4000 Werken gelangt sei, wird mein verehrter Freund Bissinger in dem Vorworte erzählen, mit welchem er sein fleißiges und verdienstliches Werk, den so eben zum ersten Mal dem Druck übergebenen Katalog unserer Bibliothek, den frühesten in der Reihe der badischen Mittelschulen, zu begleiten im Begriffe steht.

§. 33. Was die Lehrer des Gymnasiums betrifft, deren Namen ich oben wenigstens für einzelne Zeitabschnitte der hier fraglichen ersten Periode aufgeführt habe[1], so verspare ich aus Mangel an Raum die biographische Schilderung der bedeutenderen unter ihnen auf eine andere Gelegenheit und bemerke hier nur, was sie im Allgemeinen angeht. Zu Stellen der Klassenlehrer, die alle den Titel Präceptor führten, konnte man dadurch gelangen, daß man bei eintretender Vacatur ein Examen bestand, welches in Gegenwart der Kirchenräthe durch den Rector vorgenommen wurde, aber in keiner noch jetzt vorhandenen Verordnung hinsichtlich des verlangten Umfanges gelehrter Kenntnisse bezeichnet ist. Doch haben wir Seite 54 gesehen, auch die Musik sei darunter begriffen gewesen. – Die mit dem Titel Professor verknüpften Lehrstellen an den zwei obersten Jahreskursen vergab man nicht, ohne daß der Competent vorher im Gymnasium selbst durch eine solenne lateinische Disputation


  1. Vollständig habe ich es blos für die Zeit von 1658 Seite 25, für 1687 Seite 31, für 1706 ff. Seite 37–38 thun können. Die Lehrer jeder einzelnen Abtheilung des Gymnasiums nach ihrer completen Reihenfolge aufzuführen, wie dieses für die Straßburgischen Studienanstalten durch den dortigen Professor Sebiz in seiner Appendix chronologica 1641 geschehen ist, wäre mir nur dann möglich geworden, wenn schon ein damaliger Gymnasiallehrer in Durlach den Anfang dazu mit einer gedruckten Geschichte unserer Schule eröffnet und dadurch einige Nachfolger nicht blos zur zeitweisen Fortsetzung des Begonnenen ermuntert, sondern auch den später eingetretenen Verlust alter Akten minder bedauerlich gemacht hätte. – Für die Mittelschulen im Würtembergischen, wo das Landesarchiv keine Zerstörung wie das unsrige erlitten hat, ist ein solches Werk durch M. Christian Binder (Die würtembergischen Kirchen- und Lehrämter 1798) geliefert worden.