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so freudig wiederaufgeblühten Gymnasiums schien für immer erloschen und bei der Allgemeinheit der entsetzlichen Noth, da von mehr als 200 badendurlachischen Orten keine 50 von dem Niederbrennen verschont geblieben waren, glaubten Viele aus lange Zeit an gar keine Möglichkeit denken zu dürfen, daß der gelehrte Unterricht in Durlach wiederhergestellt werden könne. Auch die meisten Schüler zerstreuten sich nach allen Richtungen; die älteren Zöglinge großentheils nach Tübingen, Gießen, Rostock und Kiel.

Demungeachtet finden wir in der mißhandelten Heimath überraschend bald das erfreuliche Bestreben, der Schule aus dem gewaltigen Kriegesjammer wiederemporzuhelfen und wenn es auch zuerst nur kümmerlich und auf kurze Zeit und selbst bei den weiteren Bemühungen nur einigermaßen und nur sehr allmählich gelang, so müssen wir doch inmitten der furchtbaren Verwüstung und schon in den ersten Wochen, wo zahllose Trümmer noch rauchten, die auf Wiederherstellung des gelehrten Unterrichts gewendete Sorgfalt eines väterlich gesinnten Fürsten und treuer Lehrer hochachten. Kaum sehen wir jenen ungarischen Edelmann, den wir oben als einen hülflosen Flüchtling zu Feldrennach verließen, am 10. August 1689 aus diesem armen, auf den Höhen des Dobels gelegenen Dorfe mit seiner Gattin und mit seinen Kindern ohne Habe nach Stuttgart wandern; so erreicht ihn dort schon am 27. des gleichen Monats ein Schreiben des Geheimenrathes von Gemmingen, das ihn nach Pforzheim rief, wo nach dem Wunsche des selbst im Exil zu Basel lebenden Markgrafen Friedrich VII. der Unterricht in dem ehemaligen Dominikanerkloster, so gut es gehe und damit die Jugend nicht verwildere, wieder beginnen solle.


starb. – Aus Eisenlohrs Manuscript Seite 735 entnahm Sachs Beitr. S. 65 den seltsamen Irrthum, Förtsch sei durch Markgraf Friedrich VII. „Abt von dem Kapitel zu Lörrach“ geworden. – Verwechslung mit Lorch.