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Stiftung.[1] Ihre Zahl konnte nun mit einem 13ten vermehrt werden, der als Amanuensis des Rectors damals hinzu kam. Der kinderlose Beyerbeckh setzte 31 Jahre später das Gymnasium, dem er schon vorher große Wohlthaten erwiesen hatte, zu seinem alleinigen Erben ein.[2]

§. 11. Auch unter der Regierung Friedrich VI., welcher am 8. September 1659 auf seinen Vater folgte, fuhr die Rentkammer in der bezeichneten ökonomischen Richtung gegen die Oberbehörde des Gymnasiums, das Kirchenraths-Kollegium, fort und trug am 8. November 1660 darauf an, die Besoldungen der Professoren ganz zu sparen, ihre bei den sogenannten Exemten vorzuragenden Lehrfächer unter die Präceptoren zu vertheilen[WS 1]; das Gymnasium habe man bisher zu hoch gespannt, als daß länger so fortgefahren und ein so kostspieliger Eingriff in das Kammerwesen geduldet werden könne.[3] – Demungeachtet war es gerade dieser Markgraf Friedrich VI., der das Gymnasium auf eine solche Stufe erhob, daß der Zustand vor dem 30jährigen Kriege übertroffen wurde. Zum Professor der Beredsamkeit ernannte er 1664 den gelehrten Schwager Spener’s, Johann Gerhard Arnold, geboren zu Friedberg in der Wetterau; zum Professor der Theologie 1667 jenen früheren Zögling des Gymnasiums, Johann Fecht, den er unterdessen, wie manchen anderen talentvollen jungen Mann, während der


  1. Nach dem Markgrafen Ernst Friedrich (§. 6) so benannt.
  2. Er verwaltete dieses Amt 24 Jahre lang, bis er es, durch einen schweren Fall allmählich arbeitsunfähig geworden, in seinem 67. Lebensjahre 1677 niederlegte. Schon während seiner Verwaltung hatte er das Gymnasium mit kleineren Schenkungen bedacht; vor seinem 1684 erfolgten Tode wendete er, im Einverständnisse mit seiner Frau, ihr beiderseitiges ganzes Vermögen, 17 Morgen Güter und etwa 2000 fl. Kapital durch Vermächtniß dem Gymnasium zu. (Aus den im Gen.L.Archiv befindlichen Fascikeln, betr. die Beyerbeckh’sche Stiftung 1677 ff.)
  3. Gen.L.Archiv, Fasc. Durlach, Studien, Unterhalt des Gymnasiums und der Stipendiaten 1655 ff.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: vertheitheilen