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Markgraf Georg Friedrich am 23. April 1614 jährlich 1000 fl. aus der Kellerei Pforzheim, also aus Staatsmitteln, zu Stipendien für 40 Schüler aller Gymnasialklassen, jedes mit 15 bis 35 Gulden, weil er, so drückte er sich aus, voll Dankbarkeit gegen den Allmächtigen, durch den ihm unzählbare Gnaden erwiesen worden seien, bedacht habe, daß sowohl zu dem heiligen Predigtamte, als auch zu weltlichen Obrigkeiten und zeitlichen Aemtern gelehrte und gottesfürchtige Männer gehören und daß die Schule das rechte, von Gott geordnete Mittel zur Erziehung derselben sei.[1] – Gleich im folgenden Jahre, am 17. November 1615, empfahl der nämliche Fürst durch §. 8 seines Vermächtnisses allen seinen Regierungsnachfolgern, auf die Erhaltung des Gymnasiums und auf die Verbesserung der Einrichtungen dieser Schule gewissenhaften Bedacht zu nehmen. Aber drei Jahre später brach der 30jährige Krieg aus und dieser bereitete, schon bald nach seinem Anfange, unserer Anstalt die große Noth, die er über die meisten deutschen Mittelschulen jener Zeit erst später gebracht hat. Mit


a) Die Klassenlehrer oder Präceptoren: Michael Gigelius, Andreas Petnkover, Nicolaus Gerstenberger, Thomas Ammonius, Wilh. Hannibal Kannengießer und Georg Norstius (soll offenbar Norschius heißen, welcher mir aus den Jahren 1622 bis 1630 wohl bekannt ist).

b) Als Professoren am Gymnnasium publicum führt jenes Programm von 1687 theils solche auf, die schon oben erwähnt wurden, wie Martin Blank, Philipp Schopff und Jakob Lorhard; theils solche, die mir sonst ganz unbekannt sind, wie Georg Hehl und Joachim Cölius; theils solche, die mir auch in anderen Quellen vorkamen, nämlich Matthias Pregizer od. Bregezer, welcher 1614 die Professur der Physik und Mathematik in Durlach bekleidete, und Georg Bach, welcher aus dem Gebiet von Ulm gebürtig und Prof. der Eloquenz 1627 bis 34 in Durlach, dann in Straßburg war. Sebiz Appendix chronologica p. 323 gibt seine zahlreichen Schriften und aus Sebiz theilt Eisenlohr’s Manuscript von 1748 p. 584 sie mit.

  1. Die ganze Urkunde steht in J. G. Eisenlohr’s Manuscript Seite 471–478 und aus ihm abgedruckt in Sachs Beitr. S. 33–45.