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[Bl. 31a] beyn dar Inn So sie geruntzeltt werden So leig ein pflaster dar über gemacht von purgerten ‏פעף‎[1] das purgiert sie Im wasser leig es yme nit mer dann an die füsse vnd so es offen würt so schmier Im die füsse vnd kny mit dem vorgenannten schmaltz So zeugt es Inn dem fluß dinen wetag vnd überige dempff her auß das ir synn lang genuch habentt vnd heilt auch balde wider das ir ryten vnd gen mögentt

Ein suln zu wilprecht. Recipe Heidenkornn mel feucht es mit pruntz wasser vnd saltzs wol vnd machee gut leibe protz dar auß vnd thu dar vnder ein gut hoff schussel vol espenn ber oder mer, bach die leib vnd schneyde sie dann zu schnyden Röst sie vnd geüß harn dar uber loß also einen tag vnd ein nacht sten. Nym dann schoff milch oder geiß milch 1 ½ moß 1 lib. zucker cassawij Espen rinden ein gut hant faull vnd harn von eym thier oder hirtz ein gut trynk glaß foul vnd menge das alles durch einander nym dann ofen leyme der geprant sey als groß als der leip einer ist zerschlach die erden vnd feucht sey mit harn vnd mach auch ein leip dar von vnd saltz in wol zerschlach in dann wider vnd thun es zum fordern

Dann soltu eyn thun fol harns han vnd thu eß alles durch einander vnd schut es sicut scis.

Wiltu eis schiffen mach es nit zum thun sonder als einen dicken pfeffer. mach ein hütten auff einen paum hauwe espen ab zeüch sie vnder den baum bick sie wol vnd bestreich sie mit der mattery Rür es nit mit den henden an. Das es dich nit vber winde nym die ‏פוט‎[2] von eym dier oder die ‏גיילן‎[3] mit der odern do es an hangett das derren ym rauch vnd schoffs treck 12 oder mer derre sie auch vnd die plosen Grab ein hafen In die erden vnder den baum leig koln dar in vnd ein wasem dar auff der mitten ein loch hab mach ein rauch sicut scis. es verwint dich nitt.

Pfert leibig zu machen. Rc. gepranten leymen mach ein kuchen dar auß mit saltz wasser gip die dem pferde zu essen Sin futter vnd hauwe bespreng yme mit saltz wasser ob es Im nott sey so mustu es purgiern. Nym qwecke der wurtzeln vnd ‏וועגוואר‎ten[4] wurczeln gip sie dem pferde zu essen mit dem futter ye ein geischel vol oder 2 mach ym sin gedranck loe vnd thu Im ein wenich seuffen dar Inn Dovon begynnt er zu scheissen vnd purgiert sich wann dann sin merdum nit mer stinckt So gip Im der wurtzlen nit mer Darnach mache Im das pul. Rc. pirbaumen mespel pletter ½ weckolter per 1½ sovil vnd fenum grecum 1½ sovil Gip das dem pferde deß tags zu vier molen futter vnd gip Im al wegen ein geischel foul geribens brotz dar vnder vnd dez fordern pulfer ale eyn ey vnd bespreng das futter mit ein wenich saltz wasser so hencket sich das pulfer dar an. Sin getranck seude Im mit klyen gip ym auch offt zu trincken.

Zuem lauffen. Rc. ein kalkes vnd gepranten ‏ליימן‎[5] vnd mach ein muß dar von vnd schmier enn die beyn auff vnd vmb die haufft

  1. Auflösung nach den Anmerkungen, S. 45: „pech (lies פעך)“
  2. Auflösung nach den Anmerkungen, S. 45: „fut“
  3. Auflösung nach den Anmerkungen, S. 45: „geiln“
  4. Auflösung nach den Anmerkungen, S. 45: „wegwar(ten)“
  5. Auflösung nach den Anmerkungen, S. 45: „leimen“
Empfohlene Zitierweise:
Mittelalterliches Hausbuch. Bilderhandschrift des 15. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 1887, Seite 22 (Edition von Bl. 31a). Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mittelalterliches_Hausbuch_1887_22.jpg&oldid=- (Version vom 5.8.2022)