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Diverse: Miscellaneen

Beyspiele haben, daß es so geschehen) und selbst der hiesige Schatten von Gymnasium hat sein Daseyn dem Eschenbacher Gelde zu verdanken, indem das dortige Amt noch unter Lehrbach über 10,000 fl. baares Geld zur Gründung desselben hergeben mußte. Für Eschenbach selbst hat Lehrbach indessen, gleichsam aus einer, seiner stäten Laune angemessenen Abneigung, nur stiefväterlich gesorget. Denn als er die verbesserte Lehrart nach der Wiener und Münchner Norm hier einführen wollte, versetzte er den damahligen hiesigen Magister nach Eschenbach, gesellte ihm einen in der Normallehrart unterrichteten Gehülfen zwar bey, machte aber nicht die geringste Anstalt, daß die erforderlichen Bücher sowohl für die Lehrenden als Lernenden angeschafft, die Wohnung der Lehrer bequem eingerichtet, und dem Gehülfen nur die Congrua ausgeworfen wurde. Noch auf diese Stunde hat der Gehülfe nicht einmahl die ganze Kost, ausser seinem Lehrzimmer kein anderes Schlafgemach, und soll sich von 50 fl. Kost und andere Bedürfnisse anschaffen, so daß jeder wenigstens 50 Thlr. jährlich zusetzen, oder drückenden Mangel leiden muß. Als man in Bayern, wo Lehrbach so vieles abgesehen, die Schulen reformirte, war man auch gleich anfangs, nach dem Grundsatze: primum est vivere, deinde philosophari, darauf bedacht, den Lehrern einen hinlänglichen Unterhalt auszusetzen. Allein Lehrbach scheinet dieses nicht

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Diverse: Miscellaneen in: Journal von und für Franken, Band 6. Raw, Nürnberg 1793, Seite 625. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Miscellaneen_(Journal_von_und_f%C3%BCr_Franken,_Band_6,_5).pdf/3&oldid=- (Version vom 1.8.2018)