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gesagt, eine recht fühlbare Abreise des Beelzebub erwartet hatte, fragte hier schon die Krieserin mit bedeutender Mine: ob sie wohl meine, daß der Teufel ausgetrieben sey, und in dem Augenblicke war er auch wieder da, und alles Gute, welches die zwey Eschenbacher Geistlichen gestiftet hatten, mit einem Schlage verdrängt. Die ehrsame Gesellschaft kehrte mit niedergeschlagenem Gemüthe auf ihrem Holzwagen wieder nach Mittel-Eschenbach zurück, wo Amler seine Alfanzereyen schon in dem Schulhause wieder anfing, und dadurch die Person wieder tiefer ins Elend stürzte, als sie vorher gesteckt war. Der Pfarrer zu Stadt-Eschenbach machte an die geistliche Regierung zu Eichstätt über den Vorgang und Befund der Sache einen officiellen Bericht, und legte die Zeugnisse des Caplan Meßners, des Franciscaners Juvenal und des Chirurgus Mayer bey. Was übrigens seitdem aus der Krieserin geworden sey, habe ich nicht genau erfahren können, weiß aber doch so viel, daß sie sammt ihren Anverwandten noch vest glaubt, sie sey besessen, und kein Geistlicher könne ihr helfen, worin sie wohl nicht irren mag. Der geistliche Charlatan ward darauf nach Litzlohe, einem Dorfe im Herzogthum Pfalz-Neuburg, auf eine andere Caplaney transferirt, von da aber kam er wegen seiner ausschweifenden Lebensart und ausserordentlichen Schwatzhaftigkeit, womit er bedenkliche Uneinigkeiten zwischen vielen Familien stiftete, auf das bey Eichstätt liegende Schloß Willibaldusburg in gefängliche Haft, woraus er erst vor kurzer Zeit befreyet wurde. D.


7.
Mergentheim den 10ten May 1793.

 Wie sehr unser Landesherr wünsche, von seinen Unterthanen alles zu entfernen, was ihnen irgend auf eine Art lästig seyn könnte, beweiset unter andern folgender Zug. Im Teutschherrischen hatte

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Diverse: Miscellaneen in: Journal von und für Franken, Band 6. Raw, Nürnberg 1793, Seite 638. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Miscellaneen_(Journal_von_und_f%C3%BCr_Franken,_Band_6,_5).pdf/16&oldid=- (Version vom 30.7.2018)