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9.

 Bisher widerlegte ich die Angabe in dem Journale von und für Franken, daß die Bäcker in den Landstädtchen Königshofen, Mellrichstadt, Münnerstadt und Neustadt, sonderlich jene in dem letzteren Pottasche und Venetianische Seife in ihr Brod bücken, ganz aus meiner eigenen Überzeugung und ohne Wissen dieser angetasteten Handwerksleute. Nun aber werde ich von der Bäckerzunft zu Neustadt an der Saale aufgefordert, folgendes ins Journal einrücken zu lassen:

 „Es verlangt nämlich die Bäckerzunft zu Neustadt, daß der Angeber dieser unwahren, der Ehre ihres Gewerbs zu nahe tretenden Behauptung den Bürgen seiner Angabe namhaft machen, oder sich gefallen lassen solle, so lange für einen L. zu gelten, bis er seine Angabe durch Thatsachen bestättiget habe. Es will diese Zunft die Unehre und das Nachreden, als mische sie derley, wo nicht offenbar schädliche, doch unnütze und unangenehme Sachen in ihr Brod, schlechterdings nicht auf sich beruhen lassen. Ob übrigens ihr Brod unter das elende, oder schöne und gute gezählt zu werden verdiene, möge jeder unparteyische Einheimische oder Durchreisende bestätigen. Zu wünschen wäre es nur, daß derjenige, der ihr Brod so weit herunter zu setzen bemüht seye, immer solches Brod, wie zu Neustadt gebacken wird, zu essen bekäme.“

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Diverse: Miscellaneen in: Journal von und für Franken, Band 6. Raw, Nürnberg 1793, Seite 248. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Miscellaneen_(Journal_von_und_f%C3%BCr_Franken,_Band_6,_2).pdf/9&oldid=- (Version vom 1.8.2018)