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Diverse: Miscellaneen

2.

 Unter den edlen Männern, von denen ihr Journal schon glänzende Beyspiele aufgestellet hat, verdienet der Domherr Heuslein von Eussenheim ebenfalls genennt zu werden. Er interessirt sich ganz vorzüglich und auf eine sehr wohlthätige Art für die Wirzburger Industrie-Schulen. So bestellte er in eine gewisse Dorfs-Schule mehrere Spinnräder, beschenkte an Orten, wo ihn Geschäffte hinführten, die Armen-Fonds. An einem gewissen Orte erhielt eine arme Mutter, die ihr Kind unter freyem Himmel und bey einer strengen Kälte geboren, und im Schurze dahin gebracht hatte, eine ansehnliche Unterstützung von ihm. Dabey zeigt er sich ganz von dem evangelischen Gesetze durchdrungen: was deine Rechte etc.; denn jede seine wohlthätigen Handlungen begleitet er mit dem Verbote: ihn als Geber zu nennen. Aber desto lauter ruft dennoch die getröstete Menschheit auf: das ist der Edle, dessen Vergnügen ist, wohl zu thun, wo er kann. Nur so werden die religiösen Absichten unserer Vorältern gerechtfertiget.


3.
Aus Franken den 24 April. 

 Auf meiner Reise traf ich zu eben der Zeit in der Hauptstadt Wirzburg ein, da man dort die Trauerfeyer für den höchstseel. Kaiser Leopold den II beging. Die Gelegenheit ein Zuschauer davon zu

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Diverse: Miscellaneen in: Journal von und für Franken, Band 4. Raw, Nürnberg 1792, Seite 770. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Miscellaneen_(Journal_von_und_f%C3%BCr_Franken,_Band_4,_6).pdf/3&oldid=- (Version vom 14.8.2016)