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Diverse: Miscellaneen

wolle; so lief der Bursch zum Hause hinaus, und versteckte sich heimlich zwischen dem Haber und Heu. Weil er nicht wieder zum Vorschein kam, so glaubten seine Eltern, daß er davon gelaufen wäre. Als man nicht mehr an ihn gedachte, hörte der Vater am neunten Tage ein schwaches Husten in der Scheune. Er spürte nach, und fand seinen entwichenen Sohn, welcher sinn- und sprachlos war; über dieß waren Hände und Füsse erfroren, (denn es war eine grimmige Kälte,) und in die Fäulniß übergegangen. Nun schickte zwar der Vater nach einem benachbarten Wundarzt, um die erfrornen und faulen Glieder hinweg zu schneiden; allein der Unglückliche starb bald nach dieser Operation.

Man siehet aus diesen zwey Vorfällen, wie weit es die Furcht und Verstockung bey den Menschen bringen kann. Q. Curtius hat wohl recht, wenn er saget[1]: vbi intravit animos pauor, id solum metuunt, quod primum formidare coeperunt.


4.
Aus dem Wirzburgischen, den 14 Nov.

Den auswärtigen Mendicanten wird bey uns nach und nach das Terminiren verboten werden. Die Franciscaner von Bischoffsheim dürfen im Wirzburgischen Amt Hardheim nicht mehr terminiren. Wieder ein Schritt zur Einschränkung


  1. Lib. IV. cap. 16.
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Diverse: Miscellaneen in: Journal von und für Franken, Band 3. Raw, Nürnberg 1791, Seite 764. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Miscellaneen_(Journal_von_und_f%C3%BCr_Franken,_Band_3,_6).pdf/9&oldid=- (Version vom 10.5.2023)