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Augen gesetzt wurde. Sie hatten in einer Laterne eine Öllampe. Diejenige Brecherin, die der Laterne zu nächst saß, putzte den Tocht, und warf dessen glimmende Spitze auf den Boden. Da dieser mit dem Abfall von dem Flachs, einer höchst entzündbaren Materie, bedecket war, so entstand eine kleine Flamme. An der Seite hinauf lag ein Heustoß, und die Schupfe war durchgehends mit brennbaren Sachen, worunter auch dürre Reissigbüschel waren, erfüllet. Ob man gleich den brennenden Abfall des Flachses auf dem Boden leicht ersticken konnte, so war es doch unmöglich, das Heu in der Höhe, welches Feuer gefangen hatte, zu löschen. Und auf solche Weise verbreitete sich dasselbe in einigen Minuten in der ganzen Scheune. Ehe die Leute, die meistens im tiefen Schlaf lagen, zum Löschen, wobey es noch dazu an der nöthigen Anstalt fehlte, bereit waren, standen auch die zwey nächsten Scheunen im Feuer. Schon hatte die Flamme die zwey Häuser, die an beyden Enden der brennenden Scheunen standen, ergriffen; als eben die Spritze von dem nächst gelegenen ehemahligen Huttenischen, nun aber Voitischen Marktflecken Ippesheim, ankam, und weil man zu gleicher Zeit das Wasser aus einem am Dorfe gelegenen Weiher zu der Brandstätte geleitet hatte, so wurde der weiter um sich greifenden Wut des Feuers Einhalt gethan. Da die Wege ungemein gut waren, so sahe man nach einigen Stunden noch viele andere Spritzen, als von

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Diverse: Miscellaneen in: Journal von und für Franken, Band 3. Raw, Nürnberg 1791, Seite 760. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Miscellaneen_(Journal_von_und_f%C3%BCr_Franken,_Band_3,_6).pdf/5&oldid=- (Version vom 10.5.2023)