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Hafner in Kitzingen dergleichen gemacht habe: denn der Stadtmagistrat daselbst würde keine Probe davon von auswärts her haben kommen lassen, wenn dieselbe zu Kitzingen gebrennt würden. Auch hätte der Bürgerrath zu Iphofen solche Röhren leichter von Kitzingen als von Bamberg verschrieben: denn vor anderthalb Jahren ließ derselbe zum Ersatze der verdorbenen hölzernen Röhren, die zu dem Stadtbrunnen leiteten, über 300 irdene bey dem obengenannten Hafner dahier verfertigen. Sie lagen einige Zeit in Kitzingen, weil anfänglich die Einlegung derselben Widerspruch litt.

Dieser letzte Umstand bringt mich sogar auf den Gedanken, daß statt Iphofen Kitzingen sey genennt worden, wo man der Ersparniß wegen soll beschlossen haben, statt der hölzernen Röhren irdene legen zu lassen.[1]


  1. Der Hafnermeister Schlör in Kitzingen hat dergleichen irdene Brunnenröhren für den Capuziner-Brunnen in Ochsenfurt vor 6–7 Jahre wirklich gemacht und gebrennt. Daß der Stadtmagistrat aber auswärts vom Koblenzischen Orte Valendar – wenn ich nicht irre – dergleichen Röhren von der nämlichen Masse, aus der die Selters-Sauerwasser-Krüge verfertigt werden, zur Probe kommen ließ, geschah meines Erachtens allein wegen Vorzüglichkeit des Steingeschirrs gegen das hier in Franken gewöhnliche Hafnergeschirr. Die Masse des Steingeschirrs selbst ist zur Verbesserung des Wassers auch vorzüglicher, als die inländische. Das Rohr ist, so viel ich als Reisender wahrnehmen und erfahren konnte, in der Mitte etwa einen halben Zoll dick, und die
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Diverse: Miscellaneen in: Journal von und für Franken, Band 3. Raw, Nürnberg 1791, Seite 771. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Miscellaneen_(Journal_von_und_f%C3%BCr_Franken,_Band_3,_6).pdf/16&oldid=- (Version vom 11.5.2023)