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Diverse: Miscellaneen

Kupferschmid und Brunnenmeister Nägelein in Kitzingen hat einlegen lassen. Der Stadtmagistrat zu Kitzingen soll schon vor mehrern Jahren der Ersparniß wegen beschlossen haben, statt der hölzernen Röhren irdene einlegen zu lassen. Er hat daher einige hundert Stücke dergleichen von der Masse der Selzerwasserkrüge zur Probe kommen lassen, welche man noch im vorigen Jahre in dem dortigen Bauhofe sehen konnte. Die Einlegung solcher irdener Röhren ist zwar anfangs theuer: Denn der Schuh derselben von der Masse der Selzerwasserkrüge kostet bis Frankfurt bey 10 Kr. und unter 1000 Stücke werden nicht gerne gebrannt: allein ihre Anschaffung verdient doch alle Empfehlung: denn 1) dienen sie zur Ersparniß des Holzes; 2) sind sie in der Folge in Ansehung der wenigern Reparatur, Pflege und Säuberung merklich wohlfeiler, als hölzerne; und 3) wird das Wasser in denselben viel schmackhafter, als in den hölzernen, hergeleitet, weil letztere leicht verschlammt sind. Irdene Röhren müssen einen guten Canal von Bruchsteinen haben, und in Sand gelegt werden. Etwa alle 60 Schuh kommt ein Stück von bleyernen Röhren dazwischen, um im nöthigen Fall die Säuberung der Röhren wohlfeiler und leichter besorgen zu können. – So vortheilhaft aber die irdenen Röhren in jeder Betrachtung sind, so finden sie doch bey Bauvorstehern großer Gemeinden selten Beyfall: weil die Abfälle von neuen hölzernen Röhren und die alten unbrauchbar gewordenen zum Feuern besser, als irdene Scherben, gebraucht werden können.

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Diverse: Miscellaneen in: Journal von und für Franken, Band 3. Raw, Nürnberg 1791, Seite 366. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Miscellaneen_(Journal_von_und_f%C3%BCr_Franken,_Band_3,_3).pdf/3&oldid=- (Version vom 13.9.2022)