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Diverse: Miscellaneen

XI.
Miscellaneen.


1.
Aus einem Theil des Canton Ottenwalds, im Nov. 1790.

Die heurige Ernde war eigentlich nicht schlecht. Nur der Roggen ist an vielen Orten zurückgeblieben. Dagegen hat es desto mehr Dinkel gegeben, welchen man, wenn er gegerbt ist, Kern (eigentlich sollte man sagen: Dinkelkern) nennt. Es war also gerade das Gegentheil von der vorjährigen Ernde, da es mehr Korn als Dinkel gegeben hat. Als ich nach der Ursache dieser Abwechslung fragte, gab mir ein verständiger Bauer zur Antwort: „Es komme in der hiesigen Gegend auf die Witterung in der Saat an; ist diese naß, so gedeihe der Roggen nicht; dagegen könne sich der Dinkel im Frühjahr desto mehr ausbreiten.“ Ich muß hiebey bemerken, daß die Bauern in hiesiger Gegend Roggen und Dinkel unter einander säen. Wenn nun der Roggen im Herbst keimt und aufgeht, so muß freylich der Dinkel, welcher später, und meist erst im Frühjahr aufgeht und stocket (das ist, um sich greift, oder sich

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Diverse: Miscellaneen in: Journal von und für Franken, Band 2. Raw, Nürnberg 1791, Seite 216. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Miscellaneen_(Journal_von_und_f%C3%BCr_Franken,_Band_2,_2).pdf/1&oldid=- (Version vom 14.2.2021)