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nicht verstehen wollte, und wohl auch, ohne seinen Credit aufs Spiel zu setzen, nicht verstehen konnte, nahm sich die Ritterschaft ihrer, wie sie glaubte, von Samuel Wolf tyrannisirten Unterthanen an. Der Proceß kam vor den Reichshofrath, wurde mehrere Jahre mit vieler Heftigkeit geführt, und Sam. Wolf wurde – absolvirt. Dafür rächte er sich gegen manche seiner Glaubensgenossen ganz im Geiste des Judenthums.

Noch ehe sein Proceß am Reichshofrathe wegen der Wirzburgischen Zollzeichen sich auf eine für ihn so günstige Weise endigte, war er, Sicherheit wegen, von dem ritterschaftlichen Gebiet ins Wirzburgische gezogen, also von Niederwerrn nach Heidingsfeld. Seine Flucht von Niederwerrn nach Heidingsfeld gäbe ein vortreffliches Sujet zu einer Tragikomödie. Es ist zu bedauern, daß solche für den Geschichtschreiber und Menschenbeobachter gleich wichtige Auftritte immer noch zu sehr ins Dunkel des Geheimnisses gehüllt werden müssen.

Aber Sam. Wolf ist nicht bloß als Geschäfftsmann für Ihr Journal wichtig, auch als Vater, als Beförderer des Wohlstands unter seiner Nation und als Menschenfreund. Er war dreymahl verheyrathet, und jede seiner

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Diverse: Miscellaneen in: Journal von und für Franken, Band 1. Raw, Nürnberg 1790, Seite 482. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Miscellaneen_(Journal_von_und_f%C3%BCr_Franken,_Band_1,_4).pdf/6&oldid=- (Version vom 20.8.2021)