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Anspach wichtige Geschäffte. Seine wichtigste Rolle spielte er aber zum Leidwesen des ganzen Fränkischen Kreises bey der Münze zu Hildburghausen zu Ende der 50er und im Anfang der 60er Jahre. Wie es da zuging, lässet sich errathen. Interessant für die Geschichte wäre eine unparteyische Schilderung. Samuel war unterdessen zu einem Vermögen von mehr als einer Tonne Goldes gekommen und lebte zu Niederwerrn auf einem prächtigen Fuß: Bürgerliche vom ersten Rang und Adeliche die Menge schämten sich nicht dem Juden Visiten zu erwiedern.

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Mit dem Anfang der 70er Jahre ging ihm ein besonderer Unstern auf. Sein herrschsüchtiges und übermüthiges Betragen machte den Neid vieler seiner Glaubensgenossen rege. Als Vorgänger und hochfürstl. Wirzburg. Hoffactor hatte er seit vielen Jahren den ritterschaftlichen Juden die Wirzburg. Kammerzoll-Zeichen geliefert, und sie dafür bezahlen lassen, wie es ihm gut däuchte, ohne irgend einem Menschen darüber Rechnung abzulegen. Auf einmahl schlug sich eine Partey Juden zusammen und forderten Rechnung. Da er sich zu dieser, gegen diese schlumpigen Juden, wie er sich huldreich auszudrücken geruhete,

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Diverse: Miscellaneen in: Journal von und für Franken, Band 1. Raw, Nürnberg 1790, Seite 481. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Miscellaneen_(Journal_von_und_f%C3%BCr_Franken,_Band_1,_4).pdf/5&oldid=- (Version vom 20.8.2021)