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verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 7

Gegenwart (4. Aufl., Leipz. 1874); Heer, Urwelt der Schweiz (2. Aufl., Zürich 1879); Hochstetter in der „Allgemeinen Erdkunde“ (3. Aufl., Prag 1881; erweitert 1885); Neumayr, Erdgeschichte (Leipz. 1886, 2 Bde.); Vogelsang, Philosophie der G. und mikroskopische Gesteinsstudien (Bonn 1867); Daubrée, Études synthétiques de géologie expérimentale (Par. 1879; deutsch von Gurlt, Braunschw. 1880); Hauer, Die G. und ihre Anwendung auf die Kenntnis der Bodenbeschaffenheit der österreichisch-ungarischen Monarchie (2. Aufl., Wien 1877); Brauns, Die technische G. (Halle 1878).

Als spezielle Lehrbücher der Anwendung des Mikroskops in der G. seien aufgeführt: Cohen, Sammlung von Mikrophotographien zur Veranschaulichung der mikroskopischen Struktur von Mineralien und Gesteinen (Stuttg. 1884); Rosenbusch, Mikroskopische Physiographie der petrographisch wichtigen Mineralien (2. Aufl., das. 1885); Derselbe, Mikroskopische Physiographie der massigen Gesteine (das. 1877); Zirkel, Die mikroskopische Beschaffenheit der Mineralien und Gesteine (Leipz. 1873). – Für den paläontologischen Teil der G. sind zu nennen: Goldfuß, Petrefacta Germaniae (Düsseld. 1826–44); Quenstedt, Petrefaktenkunde Deutschlands (Tübing. 1846 ff., noch unvollendet); Derselbe, Handbuch der Petrefaktenkunde (3. Aufl., das. 1885); Hörnes, Elemente der Paläontologie (Paläozoologie, Leipz. 1884); Zittel, Aus der Urzeit (2. Aufl., Münch. 1875); Derselbe, Handbuch der Paläontologie (Paläophytologie von Schimper und Schenk bearbeitet, das. 1876 ff.).

[Zeitschriften etc.] „Jahrbuch für Mineralogie und G.“ (Stuttg., Fortsetzung [seit 1830] des 1807 von Leonhard begründeten „Mineralogischen Jahrbuchs“); „Tschermaks Mitteilungen“, zuerst als rein mineralogische Zeitung publiziert, seit 1878 zu „Mineralogischen und petrographischen Mitteilungen“ erweitert; „Transactions“, „Proceedings“ u. „Quarterly Journal“ der Geological Society of London; „Geological Magazine“ (Lond., seit 1864); „Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft“ (Berl., seit 1848); „Bulletin de la Société géologique de France“ (Par.). Auch einzelne der geologischen Landesanstalten (s. d.) geben Mitteilungen heraus, so die königlich preußische Landesanstalt ein „Jahrbuch“, die k. k. österreichische Reichsanstalt zu Wien ein „Jahrbuch“ und „Verhandlungen“, die kaiserliche Kommission für Elsaß-Lothringen „Abhandlungen“ und „Mitteilungen“, das R. Comitato geologico d’Italia ein „Bulletino“, die Regierung der Vereinigten Staaten von Nordamerika ganz besonders glänzend ausgestattete „Reports of the geological exploration“. Von Zeitschriften rein paläontologischen Inhalts erscheinen: „Palaeontographica“ (Kassel, jetzt Leipzig) und „Paläontologische Abhandlungen“ (hrsg. von Dames und Kayser, Berlin). – Zur Vervollständigung dieser Litteraturnotizen verweisen wir auf die einzelnen Artikel, namentlich auf Gesteine.

Geologisch-agronomische Flachlandsaufnahme, ein von der geologischen Landesanstalt in Preußen 1873 begonnenes Unternehmen, welches im Interesse der Land- und Forstwirtschaft eine kartographische Darstellung der Bodenbeschaffenheit des norddeutschen Flachlandes bezweckt. Diese geologisch-agronomischen Karten werden im Maßstab von 1:25,000 ausgeführt und berücksichtigen auch die Natur des Untergrundes bis zu derjenigen Tiefe, in welcher seine Beschaffenheit für die Bodenwirtschaft noch von Einfluß ist. Mit sehr wenigen Ausnahmen gehören die Ablagerungen des norddeutschen Flachlandes dem Diluvium und Alluvium an, bestehen demgemäß aus einer abwechselnden Folge von Lehmen, Mergeln, Thonen, Sanden, Granden, Geröll- und Geschiebelagern, Moorerde, Torf etc. Abgesehen von der Topographie und Orographie der Gegend, bringen nun die Karten zur übersichtlichen Anschauung nicht nur die geologische Abhängigkeit der einzelnen Schichten und deren relatives Alter (außer durch Buchstabeneinschreibung durch verschiedene Farben), sondern unterscheiden auch noch bei gleichem geologischen Alter die einzelnen Schichten nach ihrer petrographischen Beschaffenheit (durch verschiedene Schraffierung); ferner sind der Karte Angaben über die Mächtigkeit der Bodenkrume und des Untergrundes eingedruckt. So bedeutet beispielsweise die Einschreibung : 6–10 dcm Lehm über 7–9 dcm Mergel über Sand, oder : 4–5 dcm Moormergel über 8–10 dcm Torf über Wiesenkalk. Diese profilarischen Einschreibungen werden durch eine größere Anzahl von 2 m tiefen Bohrungen (ca. 2–3000 auf einer Sektion von 2¼ QM. Inhalt) gewonnen; doch werden dieselben für die zu publizierenden Blätter auf eine geringere Zahl von Durchschnittsangaben reduziert, während die Gesamtheit der Bohrungen in eine Bohrkarte eingetragen wird, die nicht veröffentlicht, aber den Interessenten auf Wunsch zugänglich gemacht wird. Durch gleichzeitige Verwendung von Schraffierungen und Farben wird es ermöglicht, daß die Karte auch ohne Einschreibung die Übereinanderlagerung der einzelnen Schichten erkennen läßt. Am Rande der Kartenblätter finden sich die häufiger vorkommenden Bodenprofile dargestellt, ferner ausführliche geologische wie agronomische Erklärungen zu den in Verwendung gebrachten Farben und Schraffierungen. Die jedem einzelnen Blatt beigegebene Erläuterung enthält neben einer allgemeinen Übersicht über die oro-hydrographischen und geologischen Verhältnisse der Sektion eine spezielle Beschreibung der einzelnen Ablagerungen in geognostischer und agronomischer Hinsicht, bringt Analysen besonders charakteristischer Bodenarten und gibt praktische Winke für eine zweckmäßige Bodenbewirtschaftung. Die Flachlandsaufnahmen verteilen sich gegenwärtig auf die Arbeitsgebiete: Umgegend von Berlin, Elbgebiet, Havelland, Ukermark, West- und Ostpreußen. Nach diesem Prinzip hergestellte Karten gibt es auch für Sachsen und die Umgegend von Straßburg.

Geologische Formation (hierzu die Tafel „Geologische Formationen“, mit Textblatt), auch Gebirgsformation, nach der vom Geologenkongreß vereinbarten Nomenklatur geologisches System, eine größere Anzahl von Bestandteilen der festen Erdkruste, Gesteinen, welche durch gemeinsame Eigenschaften der Lagerung, der Struktur und, wenn solche vorhanden, der Einschlüsse organischer Abstammung (Petrefakten) einen gewissen Zusammenhang kundgeben und durch jene Eigenschaften auf einen gemeinsamen (analogen und annähernd gleichzeitigen) Ursprung schließen lassen. Bei der Bestimmung der Reihenfolge in der Bildung der Gesteine, d. h. des relativen Alters derselben, geht man aus von den geschichteten Gesteinen (s. Gesteine) und wendet unter der Voraussetzung, daß jede Schicht ursprünglich horizontal oder doch annähernd horizontal gebildet wurde, als logische Konsequenz dieser Voraussetzung den weitern

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verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 7. Bibliographisches Institut, Leipzig 1887, Seite 130. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meyers_b7_s0130.jpg&oldid=- (Version vom 15.12.2021)