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verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 1

Alamēda, Stadt in Kalifornien, s. Oakland.

A la mode (franz.), nach der Mode, modisch.

Alāmos (Real de los A.), wohlhabender Hauptort eines Bergwerksdistrikts im mexikan. Staat Sonora, südlich vom Fluß Mayo in unfruchtbarer Gegend gelegen, mit reichen Gold- und Silberminen und 6000 Einw. In A. fand 1865 ein heftiger Straßenkampf zwischen Mexikanern und Franzosen statt.

Älana (Aïla, Elath), im Altertum Hafen- und Handelsstadt in Edom, am Älanitischen Meerbusen (Golf von Akabah) des Roten Meers, wurde durch David seinem Reich einverleibt, ging aber später (um 750 v. Chr.) an die Syrer verloren. Hier rüstete Salomo eine Handelsflotte nach Ophir aus. Unter den Römern bewahrte Ä. seine Wichtigkeit als Handelsplatz und war Standquartier der 10. Legion. In den ersten Jahrhunderten der christlichen Zeitrechnung war Ä. Bischofsitz; 630 unterwarf sich der dortige byzantinische Statthalter der Herrschaft Mohammeds. Heute Akabah.

Aland (Nerfling, Idus Heck.), Fischgattung aus der Ordnung der Edelfische und der Familie der Karpfen (Cyprinoidei), Fische mit mäßig gestrecktem, wenig zusammengedrücktem Leib, breitstirnigem Kopf, endständigem, schief gespaltenem Maul, hinter dem Ende der Rückenflosse beginnender Afterflosse und in drei Reihen zu drei und fünf geordneten Schlundzähnen. Der A. (Schwarznerfling, Rohrkarpfen, Idus melanotus Heck.), 50–55 cm lang und bis 3 kg schwer, auf dem Rücken grauschwarz, goldig glänzend, an den Seiten heller, auf dem Bauch silberweiß, auf dem Kopf und den Deckelstücken goldfarben, an Rücken- und Schwanzflosse grauviolett, an den übrigen Flossen rot, findet sich in allen mittlern und größern Seen Europas und Nordwestasiens, auch im Meer, lebt von Gewürm und Kerbtieren, vielleicht auch von kleinen Fischen und laicht im Mai in Flüssen. Sein Fleisch ist grätig, aber doch geschätzt. Eine Varietät, der Goldnerfling (Goldorfe), an Rücken und Seiten hoch orangegelb, am Bauch silberglänzend, mit roten, an den Spitzen weißen Flossen, ist in den Teichen von Dinkelsbühl zu Hause, findet sich auch in der Regnitz, Pegnitz, Rednitz und Wörnitz, im Rhein und Main und kommt als unechter Goldfisch für Springbrunnenbassins, Aquarien etc. in den Handel. Man hält ihn auch in Karpfenteichen, weil er nahe der Oberfläche schwimmt, deshalb Raubvögel leichter wahrnimmt und durch rechtzeitiges Tiefergehen die Karpfen warnt.

Aland, linker Nebenfluß der Elbe in der preuß. Provinz Sachsen, entspringt unfern Werben an der Elbe, vereinigt sich vor Seehausen mit der stärkern Biese, ist 38 km weit schiffbar und mündet bei Schnakenburg im Hannöverschen.

Alander, s. Stint.

Ålandsinseln (spr. olands-), zum finn. Gouvernement Åbo-Björneborg gehörige Inselgruppe im Bottnischen Meerbusen, besteht aus einer großen Insel, dem sogen. Festland Åland, und etwa 80 Inselchen, Klippen und Schären, die zusammen 1211 qkm (22 QM.) mit 16,000 Einw. umfassen und 1809 von Schweden an Rußland abgetreten wurden. Diese Inseln schließen zum Teil den Bottnischen Meerbusen und haben mehrere sehr gute Häfen, welche der russischen Schärenflotte zur Hauptstation dienen. Die Einwohner, nach Abstammung und Sprache Schweden, nähren sich von Ackerbau, Viehzucht, Fischerei (Strömlinge [Clupea Harengus minor] werden jährlich gegen 6000 Ton. verschickt) und Jagd auf Seevögel und Seehunde. Das Getreide reicht für den Bedarf nicht aus. Der Wiesenboden ist fett und in Ost-Åland (Föglö- Kirchspiel) sogar berühmt. Als Waldbäume kommen Tannen, Fichten, Birken, Haselbüsche und Erlen vor. Die Hauptinsel, Åland, hat 640 qkm Areal und 10,000 Einw. Auf ihr erheben sich 100–150 m hoch der Ordallsklint, der Getaberg und der Asgårdaberg, rote Granitmassen. Der Ostteil der Insel hat Lehmboden, sonst ist lockerer Heidesand allgemein. Ahnenhügel (Heidengräber) finden sich an mehreren Stellen, die größten bei Godby. Die gleichnamige Hauptstadt der Insel ist erst von den Russen angelegt und hat 3000 Einw. Auf ihr liegen auch Kastelholm, mit der Ruine eines ehemals befestigten Schlosses, und Skargans, ein 1854 zerstörtes Festungswerk am Bomarsund. In dem genannten Jahr griffen die vereinigten Engländer und Franzosen unter Napier zu Wasser und unter Baraguay d’Hilliers auch zu Lande die Befestigungswerke an und zwangen den General Bodisco 16. Aug. zur Übergabe, worauf die Werke am Bomarsund geschleift wurden.

Alānen (Alani, Alauni oder Albani), ein oft zu den Germanen gerechnetes, aber sarmatisches Reitervolk, schön gestaltet und bildungsfähig, saß zuerst am Kaukasus, wo es 65 v. Chr. von Pompejus bekämpft wurde, und wo Reste der A. noch heute leben, und breitete sich später in kriegerischen Wanderungen, namentlich zwischen Don und Wolga, aus. Die A. führten auf ihren Zügen Habe und Familie auf leichten Karren mit sich, verehrten den Kriegsgott im Bild eines bloßen Schwerts und trugen die abgezogenen Häute erschlagener Feinde als Trophäen. Zur Zeit Kaiser Hadrians wurden sie durch dessen Feldherrn Arrian mit Erfolg bekämpft; Marcus Aurelius hielt sie mühsam in ihren Grenzen; Tacitus (275 n. Chr.) schloß mit ihnen Verträge. Im J. 375 wurden sie von den Hunnen unterworfen; ein Teil floh in den Kaukasus, ein andrer zog nach der Ostsee und verband sich mit den Germanen, ein dritter vereinigte sich mit den Westgoten und focht mit ihnen bei Adrianopel 378 gegen Kaiser Valens; der größte Teil des Volks schloß sich dem Zug der Hunnen an. A. nahmen 405 an Radegais’ Einfall in Italien teil, gingen nach dessen Scheitern über den Rhein und gründeten später (411) in dem heutigen Portugal ein Reich. Dort von dem Westgoten Wallia völlig besiegt, stellten sie sich unter den Schutz der Vandalen, mit denen sie bald ganz verschmolzen und 429 nach Afrika übersetzten. Ein Teil der A. war durch Aëtius bei Valence am Rhône angesiedelt worden und focht 451 bei Catalaunum mit gegen die Hunnen. Ein nach Italien vordringender Haufe A. wurde 466 bei Bergamo von Ricimer geschlagen. Reste der A. haben sich noch lange in Frankreich erhalten, später aber ist von dem Volk nirgends mehr die Rede.

Alan-Gilan, s. Orchideenöl.

Alánt, Pflanzengattung, s. Inula.

Alantĭka, Berg in der zentralafrikan. Landschaft Adamáua, am Zusammenfluß des Faro und Binuë, erhebt sich bis zu 2700 m.

Alānus ab Insŭlis (eigentlich Alain), scholastischer Philosoph, geboren um 1114 wahrscheinlich zu Lille, Cisterciensermönch, seit 1151 Bischof von Auxerre, gest. 1202 oder 1203 im Kloster Clairvaux, seiner Vielseitigkeit wegen Doctor universalis genannt. Unter seinen theologisch-philosophischen Schriften sind die „Regulae de sacra theologia“ und die dem Papst Clemens III. gewidmete „Ars catholicae fidei“, unter seinen poetischen Werken besonders der „Anticlaudianus“ (Vened. 1582, Antwerp.

Empfohlene Zitierweise:
verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 1. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885, Seite 274. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meyers_b1_s0274.jpg&oldid=- (Version vom 15.9.2022)