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verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 18

  1884 1886 1888
Vereinigte Staaten 201735 222010 251292
Britisch-Nordamerika 15540 17211 20442
Neufundland 80 145 145
Mexiko 5200 5750 6723
Mittelamerika 566 677 858
Kolumbien 265 265 342
Cuba 1600 1600 1600
Venezuela 138 164 400
Haïti 80 80 115
Portorico 18 18 18
Brasilien 6115 7669 8930
Argentinische Republik 4100 5965 7256
Paraguay 72 72 152
Uruguay 470 556 642
Chile 1850 2695 2900
Peru 1309 1309 1347
Bolivia 56 70 130
Ecuador 69 79 204
Britisch-Guyana 35 35 35
Jamaica, Barbados, Trinidad, Martinique 160 300 474
Amerika: 239458 266670 304005
Britisch-Indien 18550 20728 23359
Ceylon 260 289 289
Kleinasien 372 500 658
Russisches Transkaspien 231 1070 1433
Persien 18
Niederländisch-Indien 1150 1160 1227
Japan 426 692 1160
Malaiische Staaten 45 50
China (Stammland) 11 11 138
Kotschinchina u. Ponditscherri 83 83 83
Asien: 21083 24578 28415
Ägypten 1500 1500 1500
Algerien und Tunis 1935 2312 2850
Kapkolonie 2487 2795 2858
Natal 172 313 350
Südafrikanische Republik 81
Mauritius, Réunion, Senegalgebiet 270 591 670
Afrika: 6364 7511 8309
Neuseeland 2527 2912 3007
Victoria 2676 2820 3487
Neu-Südwales 2715 3113 3643
Südaustralien 1704 2224 2614
Queensland 1942 2502 3107
Tasmania 348 488 526
Westaustralien 222 325 406
Australien: 12134 14384 16790
Auf der Erde: 468872 514513 571771

Zu dem Gesamtzuwachs der Länge der Eisenbahnen der Erde in der angegebenen Zeit hat von den verschiedenen Erdteilen Amerika mit 64,547 km den größten Teil (weit über die Hälfte) beigetragen, und hier fällt der Zuwachs in den Vereinigten Staaten am meisten ins Gewicht. Die Länge der Eisenbahnen ist daselbst von 201,735 km auf 251,292 km, also um 49,557 km oder durchschnittlich in jedem Jahre um mehr als 12,000 km, gewachsen. Außer den Vereinigten Staaten treten in Amerika noch Britisch-Nordamerika, die Argentinische Republik und Brasilien mit größerm Zuwachs an Eisenbahnlänge auf und zwar Kanada mit 4902, Argentinien mit 3156 und Brasilien mit 2815 km.

Nach Amerika hat in dem angegebenen Zeitraum Europa mit 24,419 km den bedeutendsten Zuwachs. Frankreich und Deutschland stehen hier mit fast völlig gleichem Zuwachs an Eisenbahnlänge, nämlich 4048 und 4047 km, obenan. Dann folgen Österreich-Ungarn (einschließlich Bosniens und der Herzegowina) mit 3658 km und Rußland (einschließlich Finnlands) mit 3643 km. Sehr rührig im Eisenbahnbau zeigt sich Italien, dessen Bahnlänge um 2286 km oder 22,7 Proz. zugenommen hat. In England war die Zunahme dagegen verhältnismäßig nur unbedeutend (1526 km oder 5 Proz.). Nicht unbeträchtlich war ferner noch die Zunahme in Spanien (985 km oder 11,3 Proz.), in Schweden (927 km oder 14 Proz.) und in Rumänien (873 km oder 54 Proz.). Vollständiger Stillstand im Eisenbahnbau ist dagegen bereits seit mehreren Jahren in Norwegen eingetreten, wo die Oberflächengestaltung der Entwickelung des Eisenbahnnetzes sehr große Schwierigkeiten entgegensetzt.

Von den asiatischen Reichen hat Britisch-Indien mit 4809 km die bedeutendste Zunahme der Eisenbahnlänge aufzuweisen. Ferner hat die 1885–88 bewirkte Fortsetzung der transkaspischen Eisenbahn von Kisil Arwat bis Samarkand einen Zuwachs von 1202 km ergeben. Von den andern asiatischen Ländern zeigt nur noch Japan eine größere Rührigkeit im Eisenbahnbau (vgl. Japan, Bd. 17), das übrige Asien dagegen nur sehr geringe Fortschritte. Neu hinzugetreten zu den mit Eisenbahnen ausgestatteten Ländern ist Persien mit einer kleinen Linie.

In Afrika stehen Algerien und Tunis, woselbst die Länge um 915 km zugenommen hat, obenan. In Ägypten ist seit längerer Zeit ein Stillstand im Eisenbahnbau eingetreten, indessen ist eine Erweiterung des dortigen Netzes in Aussicht genommen.

Australien zeigt mit 4656 km oder 38,4 Proz. die verhältnismäßig stärkste Entwickelung des Eisenbahnnetzes. Von den einzelnen Kolonien hatte Queensland mit 1165 km den beträchtlichsten Zuwachs. Danach folgten Neusüdwales mit 928, Südaustralien mit 910 und Victoria mit 811 km Zuwachs.

II. Das Verhältnis der Eisenbahnlänge zur Flächengröße u. zur Bevölkerungszahl der einzelnen Länder stellt sich in den fraglichen Jahren wie folgt:

Länder Zuwachs von 1884 bis 1888 Ende 1888 Bahn­länge auf je
im ganzen Kilom. in Pro­zenten 100 qkm 10000 Einw.
Kilom.
1 2 3 4
Preußen 2458 11,2 7,0 8,4
Bayern 330 6,6 7,0 9,7
Sachsen 147 6,8 15,5 7,0
Württemberg 31 2,2 7,6 7,3
Baden 85 6,4 9,4 8,7
Elsaß-Lothringen 144 11,0 10,0 9,3
Übrige deutsche Staaten 852 23,5 8,6 9,1
Deutschland: 4047 11,0 7,6 8,5
Österreich-Ungarn mit Bosnien etc. 3658 16,6 3,8 6,1
Großbritannien und Irland 1526 5,0 10,1 8,4
Frankreich 4048 13,0 6,7 9,2
Rußland mit Finnland 3643 14,1 0,5 3,2
Italien 2286 22,7 4,2 4,0
Belgien 462 10,6 16,4 8,0
Niederlande mit Luxemburg 346 13,0 8,5 6,4
Schweiz 120 4,2 7,2 10,1
Spanien 985 11,3 1,9 5,5
Portugal 386 25,3 2,1 4,1
Dänemark 69 3,6 5,1 9,3
Norwegen 0,5 7,9
Schweden 927 14,0 1,7 15,9
Serbien 282 115,6 1,1 2,6
Rumänien 873 54,5 1,9 4,6
Griechenland 495 282,9 1,0 3,3
Türkei, Bulgarien, Rumelien 255 18,3
Malta 11 3,7
Europa: 24419 12,9 2,2 6,1
Empfohlene Zitierweise:
verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 18. Bibliographisches Institut, Leipzig 1891, Seite 221. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meyers_b18_s0237.jpg&oldid=- (Version vom 25.4.2021)