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verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 13

Photographien wurden zuerst von Lafon de Camarsac dargestellt, der sein Verfahren geheim hielt. Nach ihm arbeiteten Joubert (England), Grüne und Obernetter und neuerdings Leisner (Waldenburg) mit Erfolg in dieser Richtung. Der Pigmentprozeß wurde durch Swan, Johnson und Sawyer wesentlich vereinfacht; Willis führte 1880 den Platindruck ein (s. oben), Eastman das Bromsilbergelatinepapier, Eder die Chlorsilbergelatine. Neuerdings haben das Bromsilbergelatinepapier u. Chlorsilbergelatinepapier als Material für den Positivprozeß Bedeutung erlangt.

Vgl. außer den oben bereits angegebenen Spezialschriften: Vogel, Lehrbuch der P. (3. Aufl., Berl. 1878; Suppl. 1883); Eder, Ausführliches Handbuch der P. (Halle 1882–87, 4 Tle.); Liesegang, Handbuch der praktischen P. (8. Aufl., Berl. 1884); Pizzighelli, Handbuch der P. für Amateure (Halle 1886, 2 Bde.); Derselbe, Anleitung für Anfänger (das. 1887); Vogel, Die chemischen Wirkungen des Lichts und die P. in Anwendung auf Kunst, Wissenschaft und Industrie (2. Aufl., Leipz. 1884); Stein, Das Licht im Dienste der wissenschaftlichen Forschung (2. Aufl., Halle 1883–88, 2 Bde.); Schnauß, Photographisches Lexikon (3. Aufl., Halle 1881); „Photographische Mitteilungen“, redigiert von Vogel (Berl., seit 1864); „Photographische Korrespondenz“, redigiert von Schrank (Wien, seit 1864); „Photographisches Archiv“, redigiert von Liesegang (Elberf., seit 1860).

Photogravüre (Heliogravüre, griech.-franz.), die heliographische Herstellung von Kupferdrucken in Halbtönen, gewonnen durch Beimischung von sehr feinem Sand oder pulverisiertem Glas zu der Gelatineschicht, welche belichtet und von der sodann die galvanoplastische Druckplatte abgenommen wird. Weiteres s. Photographie, S. 23, u. Heliographie.

Photokerāmik (gr.), die Kunst, photographische Bilder auf Porzellan, Email, Glas, Metall etc. einzubrennen. Vgl. Krüger, Die P. (Wien 1879).

Photolithographie (griech.), die Kunst, mit Hilfe der Photographie Bilder aller Art auf den lithographischen Stein zu übertragen und druckbar zu machen, datiert bis 1852 zurück, wo Lemercier in Paris sich ein photolithographisches Verfahren patentieren ließ. Gegenwärtig werden die Bilder sowohl auf der Hand- als auf der Schnellpresse gedruckt (s. Lithographie u. Photographie, S. 23). Vgl. Schnauß, Der Lichtdruck und die P. (3. Aufl., Düsseld. 1886).

Photometeōre (griech.), s. v. w. atmosphärische Lichterscheinungen.

Photometrīe (griech.), die Lehre von der Messung der Lichtstärke. Ein absolutes Maß für die Lichtstärke besitzen wir nicht, und die Photometer (Lichtmesser) können daher nur Instrumente sein, welche zur Vergleichung verschiedener Lichtstärken mit einer in jedem Fall willkürlich gewählten Einheit dienen. Die meisten Photometer gründen sich auf den Satz, daß die Stärke der Erleuchtung einer Fläche sich umgekehrt verhält wie das Quadrat ihrer Entfernung von der Lichtquelle. Nach Rumford stellt man in geringer Entfernung vor einer weißen Wand (Fig. 1 ab) ein undurchsichtiges Stäbchen c auf, welches, von den beiden zu vergleichenden Lichtquellen beleuchtet, zwei Schatten de auf die Wand wirft. Entfernt man nun

Fig. 1. Rumfords Photometer.

die stärkere Lichtquelle f so lange von der Wand, bis beide Schatten gleich dunkel sind, so verhalten sich nach dem oben angeführten Satz die Lichtstärken der beiden Flammen wie die Quadrate ihrer Entfernungen

Fig. 2. Ritchies Photometer.

von der Wand. Nach Ritchie beleuchtet man mit den zu vergleichenden Lichtquellen die beiden Seiten eines mit weißem Papier überzogenen Prismas p (Fig. 2), welches sich in einem innen geschwärzten

Fig. 3. Bunsens Photometer.

Kästchen befindet, dessen den Prismenflächen gegenüberstehende Seiten mit Öffnungen oo versehen sind. Durch eine Röhre p in der obern Wand des Kästchens überblickt man zu gleicher Zeit die beiden Seiten des Prismas r, welche durch Verschiebung der Lichtquellen auf gleiche Helligkeit zu bringen sind. Viel genauer und für technische Zwecke jetzt am häufigsten im Gebrauch ist das Photometer von Bunsen (Fig. 3). Dasselbe besteht im wesentlichen aus einem Papierschirm, in dessen Mitte sich ein mit Wachs oder Stearin gemachter Fettfleck befindet. Dieser erscheint hell auf dunklem Grund, wenn der Schirm von der Rückseite her stärker erleuchtet ist als von der Vorderseite. Bei der Beobachtung verschiebt man die Lichtquellen, bis der Fleck auf der Vorderseite verschwindet. Die Vorrichtung, welche den Schirm und die zu vergleichenden

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verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 13. Bibliographisches Institut, Leipzig 1889, Seite 25. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meyers_b13_s0025.jpg&oldid=- (Version vom 3.4.2021)