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verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 10

Fig. 11. Katharina von Medicis, Königin von Frankreich (1519–89), nach einer gleichzeitigen Miniatur. Italienische Tracht unter französischem Einfluß. Charakteristisch sind die Schulterwülste, die gepufften Unterärmel und die Halskrause. Letztere wurde von Italienern angefertigt.

Fig. 12. Don Juan d’Austria, nach einem Bildnis von Flamenca im Museum zu Madrid, um 1572. Steife Halskrause, unter dem Küraß mit Gänsebauch ein eng anliegendes Kettenhemd, straff gepolsterte Oberschenkelhosen, Trikots. Kette des Ordens vom Goldenen Vlies. (Nach A. v. Heyden, a. a. O., Bd. III.)

Fig. 13. Vornehme Italienerin um 1530, nach der sogen. „Bella di Tiziano“ in der Galerie des Palazzo in Florenz. Kleid von grünlichblauem Seidendamast, mit roten Samtstreifen besetzt und roten, geschlitzten Unterärmeln unter den gepufften Oberärmeln. Das Pelzchen über der rechten Hand diente dazu, das Ungeziefer vom Körper hineinzulocken, (Nach A. v. Heyden, a. a. O., Bd. II.)


Tafel III: 17. bis 19. Jahrhundert.

Fig. 1. König Karl I. von England, nach einem Ölgemälde von 1624 im Schloß Christiansborg in Kopenhagen. Wams aus dunkelviolettem, gemustertem Atlas, mit grüner Borte doppelt besetzt. Typus der ausgearteten spanischen Mode. (Nach A. v. Heyden, Blätter für Kostümkunde, Bd. II.)

Fig. 2. Französische Edeldame um 1650, nach einem Kupferstich von Abraham Bosse. Breiter Spitzenkragen. Reicher Bortenbesatz des Oberkleides. Geschlitzte Unterärmel. Unterkleid von geblümter Seide. (Nach A. v. Heyden, a. a. O., Bd. II.)

Fig. 3. Holländisches Bürgerpaar um 1640. Nach einem Gemälde, welches von dem Architekturmaler Dirk van Delen (ca. 1607–73) und dem Genremaler Dirk Hals (1600–56) herrührt. Die steifen Halskrausen (Krullen) der Frauen werden durch Panzerkorsette gestützt.

Fig. 4. Elisabeth, Gräfin von Devon, nach einem Gemälde von A. van Dyck um 1630. Tracht am Hof Karls I. Freies, gelocktes Haar, tiefer Halsausschnitt, kurze Taille mit überfallendem Schoß des Leibchens. Die Schleifen hießen Faveurs, weil die Herren sie als Gunstbezeigungen ihrer Damen trugen. (Nach A. v. Heyden, a. a. O., Bd. I.)

Fig. 5. Französischer Edelmann um 1620–30 in der aus der Verwilderung des Dreißigjährigen Kriogs erwachsenen Stutzertracht. (Nach einer Radierung von J. Callot.)

Fig. 6. Kölner Bürgerfrau, nach einem von Godfridus de Wedike 1633 gemalten Bild in Berlin. Steife, mühlsteinförmige Halskrause, gesteifte Haube, mit Spitzen besetzt, und Spitzenmanschetten. Vom Gürtel hängt eine dreifache goldene Kette herab, an deren Enden ein Messer, eine Kapsel für Wohlriechendes und ein Geldtäschchen befestigt sind. (A. v. Heyden, a. a. O., Bd. II.)

Fig. 7. Ludwig XIV. von Frankreich, nach einem Modenbild aus der Zeit von 1680. Dreieckiger Hut mit Federnbesatz, Allongeperücke, lange Kravatte, Spitzenmanschetten, Weste von gleicher Länge mit dem Leibrock, Schuhe mit hohen Absätzen.

Fig. 8. Französische Edeldame aus der Zeit von 1680 bis 1700 mit dem Fontange genannten Kopfputz aus gesteiftem Leinenzeug. Der obere Rock ist aufgenommen und fällt als Schleppe von der Hüfte herab. Der untere Rock mit Falbalas garniert. (Nach den Malereien eines Ofenschirms.)

Fig. 9. Französin aus der Zeit von 1730 bis 1740 mit der Bagnolette, einer Kapuze für den Winter, und im weiten Reifrock. (Nach einem gleichzeitigen Modenbild.)

Fig. 10. Französische Tracht aus derselben Zeit. Weitschößiger, um die Taille eng anschließender Leibrock, tief ausgeschnittene Weste, gepudertes Haar. Die Hosen sind unter den Strümpfen befestigt. (Nach einem Modenbild.)

Fig. 11. Französin nach einem Modejournal von 1794. Übergang von der Mode der Rokokozeit zur antikisierenden Tracht.

Fig. 12. Incroyable (Stutzer) aus der Zeit des Direktoriums 1795–99 mit zweispitzigem, flachem Hut, langen Haaren, großer Kravatte, Frack, Kniehosen, gemusterten Strümpfen und spitzen Schuhen. Spanisches Rohr. Nach Originalkostümstücken. (A. v. Heyden, a. a. O., Bd. II.)

Fig. 13. Französischer Stutzer in Reitkostüm aus dem Jabr 1802. Frack, hohe Kravatte, riesiger Zweispitz. (Nach einem gleichzeitigen anonymen Blatt, welches die Fahrt zu dem Wettrennen in Longchamps darstellt.)

Fig. 14. Französische Dame in griechischer Tracht (nach einem Modejournal von 1803). Der rote Shawl ist an den Enden mit schweren metallenen Quasten versehen, wodurch die Drapierung nach antiker Art erleichtert wird.




Empfohlene Zitierweise:
verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 10. Bibliographisches Institut, Leipzig 1888, Seite 120e. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meyers_b10_s0120e.jpg&oldid=- (Version vom 20.6.2022)