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„Ich verzeihe, ich verzeihe Euch! Wir waren nur allzu lange getrennt! Kommt, kommt Alle an mein Herz!“

Es war ein ergreifender Moment des Wiedersehens. Die Gräfin folgte ihrem königlichen Vater in sein Gemach und gab ihm alle Aufklärungen über ihre Flucht, deren Beweggründe er erst jetzt erfuhr. Ihre Geständnisse entlasteten den Grafen so vollständig, daß ihm jetzt kaum mehr ein Vorwurf zu machen war, vielmehr der Vater ihm als Beschützer seiner Tochter auf’s Wärmste zu danken hatte.

Die Versöhnung war eine vollständige.

Am folgenden Tage wurde Graf Albrecht, der im königlichen Schlosse seine Wohnung bezogen, von zahlreichen Großen des Reiches besucht. Auch ein weißbärtiger Ritter, der sich sofort als Deutscher zu erkennen gab, trat ein; Graf Albrecht fragte sein Gedächtniß, wer es sei. Doch schon rief die Gräfin: „Ritter Langenbruck, Ihr seid es! Wieder in Portugal?“

„Ich habe vor drei Jahren Palästina verlassen,“ sagte der Ritter; „ich werde allmälig zu alt, dort den Kriegsdienst zu treiben. Es steht nicht allzu gut im

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Alfred Meißner: Die Prinzessin von Portugal. Breslau und Leipzig 1882, Seite 192. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meissner_Prinzessin_von_Portugal_Seite_202_Bild_0001.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)