Seite:Meissner Prinzessin von Portugal Seite 166 Bild 0001.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

düster und melancholisch gelegenen Stadt stimmte beide Reisende ernst und nachdenklich. Die kahle Landschaft von echt orientalischem Gepräge, die kleinen, abgeschlossenen, meist weiß übertünchten Häuser, die grauen Festungsmauern, – Alles schaute die Reisenden so fremdartig an. Kameele, mit Körben rechts und links behangen, zogen, den Kopf horizontal gerichtet, geräuschlos dahin. Verhüllte Gestalten jagten, auf kleinen Eseln reitend, vorüber; andere Gestalten, eine rothe, oder schwarzblaue Mütze auf dem Kopfe, saßen im Schatten ihrer Schwelle.

Graf Albrechts große Begeisterung für die heiligen Stätten war, je näher er seinem Ziele kam, um so schwereren Besorgnissen gewichen. Er sah schließlich seine ganze Pilgerschaft als eine Uebereilung an, die ihn und die Prinzessin in die gefährlichste Lage bringen konnte. Als die Beiden innerhalb der Mauern von Jerusalem standen, war es zwischen ihnen beschlossene Sache, jedes Aufsehen zu vermeiden, ein bescheidenes Quartier aufzusuchen und die Rückfahrt so schnell als möglich anzutreten.

Zu Fuße, die Menge vermeidend, doch nicht ohne das volle Gefühl der Weihe, die der betretene Ort für sie hatte,

Empfohlene Zitierweise:
Alfred Meißner: Die Prinzessin von Portugal. Breslau und Leipzig 1882, Seite 156. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meissner_Prinzessin_von_Portugal_Seite_166_Bild_0001.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)