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ehrgeiziger, thatendurstiger Mann, der große Pläne im Schilde führte und deshalb auch von dem verstorbenen Vater mit besonderer Bevorzugung vor allen seinen Brüdern behandelt worden war. Er hatte immer vom Zuwachs seine Gebietes geträumt und nun ein gutes Stück davon verloren; auch war der ihm noch gehörige Besitz durch die blutigen Erbschafts-Fehden arg verwüstet und herabgekommen. An große Unternehmungen war auf längere Zeit hinaus nicht zu denken.

Der erste Kreuzzug, in welchem sich der abenteuerliche Geist jener Zeitepoche bei der gemeinschaftlichen Ausführung einer Großthat offenbarte, hatte die Kampflust und Eroberungssucht der Einzelnen nicht gedämpft, sondern eher entfesselt. Ueberdies waren die glänzenden Erfolge Wilhelms, der England erobert, und des anderen Normannen-Herzogs, der sich Neapels bemächtigt, lockende Beispiele, die den kleinen und großen Machthabern vor Augen gaukelten.

Graf Albrecht, nicht allein ein Kind seiner Zeit, sondern auch von einem leicht entzündlichen Geiste, ein Mann, den alles schwer Ausführbare anzog und das

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Alfred Meißner: Die Prinzessin von Portugal. Breslau und Leipzig 1882, Seite 53. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meissner_Prinzessin_von_Portugal_Seite_063_Bild_0001.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)