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erreicht, wo die Frauen den Wagen, die Männer die Pferde bestiegen. Vor dem Einsteigen erhaschte die Prinzessin eine Gelegenheit und sagte zu Arbogast, der erwartungsvoll, doch bescheiden, zur Seite stand, mit schüchternem Geflüster: „Was wirst Du von mir denken? Ich schäme mich, Dir in’s Gesicht zu sehen.....“

„Ihr habt ein Werk der Barmherzigkeit an mir gethan,“ erwiderte Arbogast. „Ich liebe Euch im Stillen schon lange, sehr lange, und nächst Gott am meisten. Ihr habt einen Todten zum Leben wieder zurückgerufen.“

Freudestrahlend warf sich die Prinzessin in den Wagen, und nun ging es in scharfem Trabe vorwärts.

Die Nacht war schon lange hereingebrochen; schwere Wolken, vom Westen gekommen, verstärkten die Dunkelheit. Die Landstraße näherte sich ab und zu dem Meere, von welchem ein frischer, stoßweise heftiger Wind dem Lande zuwehte.

Bald wurde von Allen auf dem vor ihnen befindlichen Wege ein eigenthümlicher Schein am Himmel bemerkt, dessen Farbe fortwährend an Stärke zunahm und sich endlich bis zur Gluth steigerte. Es war kein Zweifel, daß in einem, hinter einem hohen Felsvorsprunge

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Alfred Meißner: Die Prinzessin von Portugal. Breslau und Leipzig 1882, Seite 47. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meissner_Prinzessin_von_Portugal_Seite_057_Bild_0001.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)